If I die young

Herzlich willkommen im Jahr 1816!

Wir sind ein Rollenspiel zur Regency Zeit, mit Spielort in Bath und London im schönen England. Von der armen Bauernmagd bis hin zum adeligen Schnösel findet hier jeder seinen Platz. Wir spielen nach der Szenentrennung und mit fiktiven Charakteren. Wir sind ein netter kleiner Trupp, freundlich, recht aktiv aber passen uns dem jeweiligen Tempo an und freuen uns natürlich über neue Mitglieder. Du musst kein Hintergrundwissen mitbringen, hier ist jeder willkommen und unsere Enzyklopädie und der Support helfen Dir gerne weiter!
News

21. Januar 2024
Wieder online mit einer gelöschten Whitelist und einem neuen Inplay-Tracker. Lest dazu doch unbedingt die News!


31. Dezember 2023
Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und bedanken uns für das alte! Auf unser 2024!

Inplaydaten & Wetter

April - Juni 1816

Unser aktueller Inplayzeitraum erstreckt sich im gesamten Jahr 1816, wobei momentan die Kernmonate April bis Juni besonders aktiv bespielt werden. Nach einem strengen Winter bahnen sich erste Frühlingsboten an. Sie sind in diesem Jahr jedoch sehr zurückhaltend und zumeist regnet es. Der Regen bestimmt auch die weiteren Wetterverhältnisse bis in den Juni hinein. Von kurzen Schauern bis zu anhaltendem Starkregen ist alles vertreten. Die Temperaturen bleiben bis Mitte Mai im unteren zweistelligen Bereich und können sich erst im Juni an die 20°C-Marke herankämpfen. Für Landwirte ist das Bestellen ihrer Felder kein Vergnügen, doch auch innerhalb der Städte kämpft man mit nicht trocknender Wäsche und aufgrund des hohen Grundwasserpegels feuchten Kellern. Die Hoffnung, dass die übermäßigen Regenfälle gegen Ende Juni ein Ende finden würden, ist allgegenwärtig.


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GESELLSCHAFTSSCHICHTEN
WEIBLICH MÄNNLICH
Royal Family
Mit ihren 38 Jahren ist die Dunkelhaarige möglicherweise nicht mehr eine der jüngsten Damen am Hofe, aber wohl noch immer eine mit dem größten Temperament. Aber als Prinzessin kann sie dies sowieso nur bedingt ausüben. Sie hat niemals geheiratet, wenngleich sie sich derzeit zwei jüngere Geliebte hält. Aus einer unglücklichen Jugendliebe hat sie zudem eine junge Tochter, von der allerdings keiner weiß.

Als illegitimer Sohn hat man es nicht immer leicht, nicht einmal, wenn man der Neffe des Prinzregenten ist. George FitzClarence kann ein Lied davon singen... Könnte er, wenn er singen könnte. Weder dies, noch das Tanzen liegt ihm. Auch im Schreiben zeigt er seine Schwächen, dafür kann er wunderbar denken. Er liebt das Schachspiel und andere Freizeitaktivitäten, die Strategie erfordern. Mit Bauchgefühl kann er wieder weniger anfangen. Immerhin, sein Talent, verschiedene Dinge zu kombinieren, haben es ihm ermöglicht, in der britischen Armee zu einem Brigadegeneral aufzusteigen, der noch dazu auf dem besten Weg ist, ein Generalmajor zu werden. Für den perfekten Lebenslauf eines illegitimen Sohnes fehlt nun also nur noch eine Frau. Dahingehend hat Vater jedoch immer die besten Ideen.



Aristocracy
Calliope, die jüngste Tochter des Viscount Royston, verbringt aktuell ihre zweite Season in London. Man wird sie zu fast allen gesellschaftlichen Anlässen antreffen, stets in Begleitung ihrer Anstandsdame. Noch ist sie unverheiratet und nicht versprochen. Es soll schon mehrere Bewerber um ihre Hand gegeben haben, aus denen allesamt nichts wurde. Angeblich, weil sie zu hohe Ansprüche hat. Dennoch spricht keiner der Herren schlecht von ihr - was man nicht von allen jungen Damen behaupten kann, die mit Miss Blackmore gemeinsan ihr Debüt hatten. Einige bezeichnen sie als die beste Freundin auf Erden, andere gar als durchtrieben.

Es gibt ihrer drei ungeschriebene Tugenden, die ein sorgloses Tanzen über das gesellschaftliche Parkett ermöglichen: Charme, Menschenkenntnis und Kalkül. Cara Benwick weiß allzu gut von diesen Tugenden Gebrauch zu machen und dies zuweilen mit einer solchen Skrupellosigkeit, wie man es der 26-jährigen Blondine mit den Engelslocken nicht unbedingt zugestehen würde. Ebenso wenig, wie man es einer Countess of Southampton zugestehen würde, sich mehr schlecht als recht eine Studentenwohnung in Oxford leisten zu können. Oder dass sie sich gleich mehrere Jahre dort gemeinsam mit ihrem Ehemann vor Schuldeneintreibern zu verstecken brauchte infolge eines desaströsen Erbes. Um der gesellschaftlichen Schmach zu entgehen, die bei Bekanntwerden ihres finanziellen Ruins unweigerlich über die Benwicks hereinbrechen würde, streuten sie das Gerücht, sich derzeit im Ausland aufzuhalten. Dabei war es nicht einmal so, dass die Benwicks nicht schon genug der Schmach erfahren hätten: Es war ausgerechnet Hirams Jugendfreund Simon Grant, der das wertvolle Erbe einstrich. All dies vermochte jedoch Caras Liebe zu Hiram Benwick nicht zu erschüttern, im Gegenteil. Die Liebe verleiht ihr die Kraft, für das, was wirklich bedeutend ist, zu kämpfen – und Rache zu nehmen.

Was ihre Schwester an Zynismus bei sich trägt, hat Daphne an Verträumt- und Verschlossenheit. Gegenüber Fremden tut sie sich schwer zu öffnen, ist aber über alle Höflichkeiten im Bilde und manierlich erzogen, weshalb man ihr Unfreundlichkeiten nicht anlasten kann. Mit ihren 19 Jahren ist sie im guten Alter und sollte sich, wenn es nach der Gesellschaft ginge, bald zu einer Heirat bequemen. Doch Daphne gedenkt jenes erst zu unternehmen, sofern ihr Herz ihr zu einem Manne zusagt - was bisher nicht geschehen ist. Solange wird sich die Zeit mit allerlei Vergnügungen vertrieben und das so weit wie möglich außerhalb der Reichweite ihrer Stiefmutter, derer sie tatsächlich lieber aus dem Weg geht, um sich keiner Anfeindung beschuldigt zu sehen.

Elinor ist die jüngste Tochter eines alten Adelsgeschlechts. Ihre Mutter ist gestorben, als sie erst sechs Jahre alt war, ihr Vater vor zwei Jahren. Ihre Trauer über den Verlust des geliebten Vaters hat sie noch nicht überwunden. Sie ist ihrer zwei Jahre älteren Schwester Florence sehr zugetan und teilt fast alles mit ihr. Ihr Bruder Adam ist ihr Vormund und kümmert sich gut um sie. Auch ihm ist sie von Herzen zugetan, nur seine frisch angetraute Ehefrau kann sie nicht leiden, auch wenn sie das nicht begründen kann. Das Wichtigste in ihrem Leben sind die Pferde und ihr größter Wunsch, die Pferdezucht der Familie wieder zu vergrößern - was dem Wunsch ihres Bruders vollkommen entgegensteht.

Elizabeth ist das dritte Kind der Familie Fane und Teil der britischen Aristokratie. Gemeinsam mit ihrem älteren Bruder residiert sie seit Kurzem in Bath, doch liegt ein turbulentes Jahr hinter ihr, denn erst vor einigen Monaten hat ihr Verlobter Adam Eversly die Verlobung gelöst. Seither gibt es natürlich vielerlei Gerüchte und Getuschel über die Ursachen hierfür. Ellie ist eine anspruchsvolle, humorvolle, belesene junge Frau mit Leichtigkeit im Erlernen neuer Dinge. Zudem ist sie zwar liebevoll und einfühlsam, aber doch Realistin. Doch gibt es auch Schattenseiten, denn anders als der Rest ihrer Familie ist Elizabeth sehr zurückhaltend, stur, ungeduldig, rechthaberisch und nimmt sich Dinge zu schnell zu Herzen. Insgesamt ist sie eine modische junge Dame von durchschnittlicher Größe, schlanker Natur. Haselnussbraune Wellen umrahmen ihr zartes Gesicht mit den auffallenden hellen, blau-grauen Augen.

Olivia ist das Produkt einer Affäre zwischen Princess Sophia und Thomas Garth. Aufgewachsen ist sie jedoch als eine FitzGilbert, ohne etwas über ihre wahre Abstammung zu wissen. In ihren ganzen 17 Jahren hat es ihr nie an etwas gefehlt, wuchs wohlbehütet auf und genoss eine gute Erziehung und Ausbildung. Im nächsten Jahr steht ihr sicher ihre Einführung in die Gesellschaft bevor, aber sie hat noch gar kein Interesse an den Jungs, stellt sich eine arrangierte Ehe sogar als furchtbar beängstigend vor und hängt lieber ihren Träumen nach, die sich um die wilden griechischen Götter drehen, um Naturgeister, Feen, Trolle und berauschende Kräuter. Tarotkarten hält sie für unterhaltsamer als perfekte Körperhaltung zu trainieren oder sich mit Malen oder Sticken zu beschäftigen. Ihr pubertäres Mundwerk und die ersten Versuche zu rebellieren macht ihr im Moment mehr zu schaffen, als die Vorstellung von einer guten Partie.

Faith Catherine Willoughby ist eine naive junge Frau, die es eigentlich nicht abwarten kann endlich ihren wunderbaren Verlobten George Crawford zu heiraten. Doch dafür muss sie aus ihrer Heimatstadt Bath nach London ziehen und das Haus ihrer Eltern verlassen. Sie ist mit ihren 20 Jahren eine junge Braut, aber eine sehr glückliche. Woher soll sie auch schon ahnen, dass George sie gar nicht liebt, sondern sie nur wegen des Geldes heiratet?

Florence gehört einem alten Adelsgeschlecht an. Seit dem Tod des Vaters sorgt sich ihr Bruder Adam um sie und ihre Schwester Elinor. Mit ihren 18 Jahren hat sie noch immer ein elfenhaftes Auftreten, doch ist aus dem ängstlichen Kind mittlerweile eine konsequente junge Frau geworden, die zwar ihre Position in der Gesellschaft kennt, aber doch versucht viel Gutes zu tun. Sie bleibt sich selbst treu und ist sehr kontrolliert Person, doch muss sie immer wieder einsehen, dass sie über manche Situationen keine Kontrolle erlangen kann. Dennoch gibt sie nicht auf, vertraut auf ihre eigene Stärke und Eigenständigkeit. Ab und an verliert sie jedoch den Blick auf die Empfindungen anderer verloren und es fehlt ihr an Verständnis. Dennoch mag die junge Frau die Aufregung, die sie bei ihren geheimen, nächtlichen Ausflügen empfindet, die sie unternimmt, um schwache Familien zu unterstützen und ihnen Lesen und Schreiben beizubringen.

Grace stellt mit ihrem Zwillingsbruder Henry und ihren 21 Jahren beinahe das jüngste Familienmitglied der Familie Featherstone dar. Als Tochter der Oberschicht hat sie sich kürzlich mit Adam Eversly verlobt, doch stellt es beinahe eine skandalöse Verbindung dar, hat er doch für Grace seine Verlobung mit einer anderen Dame gelöst. Grace ist ein kleiner Wirbelwind, liebt es durch die Ländereien Baths zu streichen. Nach außen hin erscheint sie stets ruhig und manchmal etwas unsicher, doch erstreckt sich in ihrem Inneren eine bemerkenswert klare Welt, voller Auffassungen, Einstellungen und Meinungen, die sie doch kaum zum Ausdruck bringen kann und nur vertrauten Personen offenbart. Sie ist herzlich, nachdenklich, aber auch voller Sehnsucht - etwa dem Bereisen ferner Ländern. Ihre eigenen Talente verkennt sie in ihrer schüchternen, angenehmen Zurückhaltung. Man kann mit jeglichem Problem auf ihre Hilfe hoffen, denn Grace unterstützt und interessiert sich für die Menschen, die ihr nahestehen und versucht gerne andere zum Lachen zu bringen. Doch gibt es auch Menschen, denen gegenüber die junge Frau verbittert ist und sodass es schwierig ist, ihr tiefes Vertrauen zu gewinnen. Grace ist stur und hat eine hohe Erwartungshaltung, die nur zu gerne enttäuscht wird. Zudem kann sie kein Blut erblicken und verabscheut abfällige Gespräche über andere Menschen. Ein reges Interesse zeigt Grace an Literatur. Außerdem begeistert sie sich für das Musizieren und für Spaziergänge. In ihr schlummert eine abenteuerliche Seele, die für vielerlei Neues offen ist und die Bereicherung neuer Erfahrungen in ihrem Leben genießt. Weiterhin zeigt Grace ein großes Interesse an Literatur, doch auch politische Themen sind für sie von Interesse.

Gwendolyn Loxley ist eine respektable Dame aus einer respektablen Familie. In der Vergangenheit war sie vielleicht manches Mal ein wenig freigeistiger als ihr zustünde, aber wenn es nach den Gerüchten in Bath geht ist sie doch auf gutem Wege in jeder Hinsicht noch ein wenig respektabler zu werden. Mit ihren 25 Jahren ist eine Heirat inzwischen weniger wahrscheinlich, nachdem sie vor einiger Zeit eine nach dem Tod ihres Bruders geschlossene Verlobung gelöst hat. In Bath spekuliert man jetzt, ob sie sich eher einer wohltätigen Tätigkeit oder vielleicht den Künsten widmen wird.

Die 28-jährige Irene Gray hat es endlich hinter sich bringen können - sie ist verheiratet. Nach vielen Rückschlägen hat sie es mit einem Mann vor den Traualtar geschafft. Und was für ein Mann das ist! Halb England beneidet sie um ihn, Charles Gray. Ganz so glücklich ist Irene nicht - als verwöhnte Tochter eines Dukes ist sie eben schwer zufrieden zu stellen. So weiß sie zwar zu schätzen, dass ihr Mann sie mit der Heirat aus einer prekären Situation gerettet hat, wünschte sich aber, die Vermählung wäre so unspektakulär verlaufen, wie viele andere auch.

Letitia Duncombe wird von ihrer Familie eigentlich nur Leta genannt. Sie ist die vierte von sechs Kindern und lebt mit ihren dreiundzwanzig Jahren noch im Anwesen ihres Vaters. Wie ihre Geschwister ist sie noch unverheiratet. Sie ist aristokratischer Herkunft und genießt alle Vorzüge ihres Standes. Neben ihren Schwestern gilt sie als die ruhigste, dabei ist sie keinesfalls auf dem Mund gefallen und liebt es zu diskutieren. Ihre Zeit verbringt sie am Liebsten auf dem Rücken eines Pferdes, in der Natur, an ihrem Klavier oder auf einer Gesellschaft. Seit dem Tod ihrer Mutter im letzten Jahr, hat sich in ihrem Zuhause einiges verändert. Das Anwesen scheint sie zu erdrücken und sie wünscht sie nichts mehr, als fortzugehen. Seit einem Monat trägt sie keine Trauerkleider mehr.

Mit 76 Jahren gibt es nicht mehr vieles, das Marjorie Cavendish aus der Fassung zu bringen vermag. Lauwarmer Earl Grey vielleicht. Oder die eine oder andere Neuerung, steht die alte Lady Veränderungen doch prinzipiell eher skeptisch gegenüber. So konservativ Marjorie auch ist, sollte man ihr dennoch nicht vorwerfen, gänzlich in der Vergangenheit stehen geblieben zu sein. Ihr Scharfsinn ist in Kombination mit ihrer Schlagfertigkeit eine Waffe, die schon manch einem vorlauten Jüngling zum Verhängnis geworden ist. Im Laufe ihres langen Lebens hat Marjorie es als Duchess of Devonshire perfektioniert, sich nicht nur stilsicher auf dem gesellschaftlich-politischen Parkett zu bewegen, sondern sich auch eine immense Menschenkenntnis anzueignen. Vielleicht rührt daher auch ihre Faszination für die Botanik - wer bereits oft in menschliche Abgründe geblickt hat, weiß irgendwann die Gesellschaft von Pflanzen zu schätzen. Diese Ansicht teilt sie mit Königin Charlotte, mit der sie zudem eine tiefgehende Freundschaft verbindet. Seit dem Tod ihres Mannes ist Marjorie kaum noch im gesellschaftlichen Leben präsent. Sie zu unterschätzen, wäre dennoch ein fataler Fehler.

Patience Fane wohnen all jene Eigenschaften inne, die in ihrer Familie Lewis so markant sind: Ein feuriges Temperament, eine gehörige Streitlust und ein unbeugsamer Stolz. Viele Jahre hatte die 24-Jährige vergeblich auf eine Vermählung gewartet, da kaum einer der Anwärter ihren Ansprüchen genügte und sich im Laufe der Zeit nur noch schwerlich Anwärter um ihre Hand finden ließen, die kühn genug waren, sich ihrer eisigen Schönheit zu stellen. Schließlich war es Barnabas Fane, dem es nicht nur gelang, ihre Ansprüche zu erfüllen, sondern sogar ihr widerspenstiges Herz zu bändigen. Seit der Vermählung im Jahr 1815 sieht sich die junge Frau der gänzlich neuen Welt der Aristokratie und Londoner Gesellschaft gegenüber, in die Patience voller Ehrfurcht und Freude eintaucht. Sie schenkte ihrem Gemahl ihr Herz und ist nun auch in Erwartung seines Kindes. Ihr neues Leben wäre einer Lewis würdig, gäbe es da nicht ihr widerspenstiges Herz, das Zweifel an ihrem Ehemann hegt. Liebt er eine andere Frau? Und würde Patience ihn immer noch lieben können, wenn dem so wäre?

In Adelskreisen kennt man Perpetua Lucille Agnes Cockbaine als eine herrische, alte Dame. Alt, das ist sie mit ihren 68 Jahren sehr wohl. Und herrisch - nun, irgendjemand muss das Ruder eben in der Hand behalten. Sie trägt seit kurzem Trauer, denn im Frühjahr 1815 wurde Perpetua zur Witwe. Ihr Mann hinterließ ihr ein anständiges Vermögen, aber weil sie ihm keinen Erben hinterließ, wird die Familie die Titel verlieren. Um das zu verhindern, hat Perpetua jedoch bereits einen Plan gefasst. Der Prinzregent hat eingewilligt, dass in einem Wettstreit ein neuer Erbe für Titel und daraus resultierende Einkünfte von ihr selbst bestimmt werden dürfte. Und so haben sich einige Neffen zu einem äußerst perfiden Spiel bereit erklärt, das der alternden Duchess ein wenig Aufschwung in ihrem Traueralltag gibt.

Rosaline FitzGilbert, née Featherstone stieg nach ihrer Hochzeit mit Richard FitzGilbert in der Gesellschaft auf. Sie bewegt sich auf durchaus noblem Parkett, denn seit kurzem ist sie eine Duchess. Sie selbst hätte das niemals gedacht, hatte man sie doch eigentlich mehr oder weniger zur Heirat überreden müssen. Nun ist die 27-Jährige sogar Mutter eines Sohnes und entdeckt ganz neue Seiten an sich.


Adam mag kein einfacher Mann sein. Er ist ein sarkastischer, ironischer und diskussionsfreudiger Mensch, der gerne auf den Problemen anderer herum reitet. Er ist Besitzer einer Pferdezucht in Bath, die er jedoch sehr heruntergefahren hat, nachdem sein verstorbener Vater sie ihm vererbte. Viel lieber steckt er seine Energie in die Firma für die neuen Gaslampen in London. Der 32-Jährige ist seit Januar 1816 frisch mit Grace Eversly verheiratet, was durchaus nicht unter guten Sternen begann. Ward er vorher noch mit einer anderen Dame verlobt, eine Verbindung, die der verstorbene Vater in die Wege leitete, so löste er diese, um die ehemalige Featherstone ehelichen zu können. Zwar besitzt die Familie keinen Titel, aber ausreichend viel Vermögen und auch Einkommen. Adams nächste Aufgabe ist es nun, die beiden Schwestern gut zu verheiraten.

Albert Ealdorman Butler ist der zukünftige Duke of Leinster. Geboren in Irland, wechselte er in seinem Leben immer zwischen den Anwesen der Butlers und wohnt nun in seinem Stadthaus in London. Da ihm sein baldiges Erbe und der Titel nicht genug sind, hat er bereits während seines Politik- und Wirtschaftsstudiums in neumodische Maschinen investiert und eine eigene Fabrik erbauen lassen. Albert ist ein intelligenter und ehrgeiziger Mann, der alles für den Erfolg tut. Dabei kann er sehr egoistisch und manipulativ sein. Ein guter Ruf ist ihm sehr wichtig, weshalb er seine Geschwister auch gut verheiratet wissen will. Er selbst hat noch nicht geheiratet.

Alistair gehört dem Adel an und erscheint meist sehr ernst, insbesondere, wenn er seiner Arbeit nachkommt. Er ist ein strenger Arzt, der von sein Patienten jedoch hoch geschätzt wird. Er hat ein offenes Ohr für die Sorgen derer, denen er helfen möchte. In seiner sachlichen Art sich auszudrücken, ist seine Empathie jedoch oftmals nicht herauszuhören. Er ist eher reserviert, wenn es um persönliche Belange geht. Seit dem Tod seiner Ehefrau vor drei Jahren lebt er zurückgezogener. Den Verlust hat er nie ganz überwunden. Seine Dienstboten treffen den Sohn des Hausherren deshalb oft am Kamin sitzend an. Mal mit einem Buch in der Hand oder grübelnd in die Flammen starrend. Er ist gerne für sich, lässt sich aber auch hin und wieder auf einer der Gesellschaften in Bath blicken. Wenn er in passender Stimmung ist, kann er sich auch charmant und redselig zeigen. Er mag guten Humor, auch wenn er selbst nicht viele Lacher auf seiner Seite hat. Da er ein intelligenter Mann ist, kann man sich mit ihm eigentlich über alles unterhalten. Zudem diskutiert er auch mal gerne. Seine Familie drängt ihn nur, sich wieder eine Frau zu suchen. Schließlich müssen Erben her.

Barnabas Loftus Fane ist der erstgeborene Sohn des Earls of Westmorland und versucht sein Bestes, sich aus allen Schlagzeilen, Gerüchten und Skandalen rauszuhalten. Was ihm bis zu einem gewissen Grad gut gelingt. Denn sein Bruder Gabriel steht da mehr im Mittelpunkt und auch seine jüngere Schwester Elizabeth muss einiges über sich ergehen lassen, nachdem ihre Verlobung durch Adam Eversly aufgelöst wurde. Dabei hat Barnabas durchaus auch einiges in seinem Leben veranstaltet, dass Skandalträchtig sein dürfte: sein 10 jähriger unehelicher Sohn, für den sein Vater seit jeher zahlt. Allerdings ist das Kind nur zustande gekommen, weil man ihm damals die Heirat mit seiner Jugendliebe untersagt hatte... niemand war für ihn da gewesen außer diesem Dienstmädchen und er hatte sich trösten lassen. Danach Ausflüge zu illegalen Boxveranstalltungen, Bordellen, bis hin zu seiner Hochzeit 1815. Seine Frau Patience hat schon gewisse Ähnlichkeit zu Victoria Oakley, seiner damaligen Jugendliebe, das kann man nicht abstreiten.

Barnaby Nicholas Paulet ist ein Sohn des Marquess of Winchester. Beziehungsweise inzwischen der jüngere Bruder des besagten Marquess, nachdem der Titel an den ältesten Bruder Charles übergegangen ist. Durch seinen deutlich verantwortungsvolleren Zwillingsbruder Leopold lange Zeit abgesichert nicht allzu weit oben in der Erbfolge zu stehen hat Barnaby lange Zeit ein Leben geführt, das hauptsächlich von Vergnügen anstatt von Pflichten geprägt war. Er frönt den Leidenschaften des Kartenspiels, des Würfelns (und der Betrügerei bei beidem), der Mode und der Pferdewetten. Was davon ihn am häufigsten bei seinem Bruder um Geld bitten lässt ist manchmal schwer auszumachen. Inzwischen trägt er als Erbe seines Bruders den Titel des Baron St. John.
Nachdem sein Leben bei der Marine in deutlich ruhigere Bahnen gelenkt wurde und Barnaby sich wieder Erwartens sogar als sehr geeignet entpuppt und zuletzt den Rang eines Lieutenant bekleidet hat, ist er seit Kriegsende wieder in London und Bath anzutreffen. Die Trauer um seinen im Krieg gefallenen Zwillingsbruder ist ihm dabei eine willkommene Ausrede seinen Lebensstil möglichst unstet zu gestalten und seine Bitterkeit an seinen Mitmenschen auszuleben. Doch auch Tote haben Geheimnisse und das von Leopold hinterlassene malt sehr gut und ist eines Tages in Barnabys Salon aufgetaucht.

Der Charmeur, der Rhetoriker, der Abtrünnige, der Franzose - Cédric Amaury Durand kommt aus einer langen Ahnenreihe des französischen Hochadels, die sich bis ins Jahr 1192 zurückverfolgen lässt. In den Wirren der französischen Revolution 1792 nach England immigriert, fühlt er sich sowohl seiner Geburtsheimat Frankreich, als auch seiner Wahlheimat Großbritannien verpflichtet. Mit seiner Loyalität gegenüber der Krone nimmt es der junge Vitcomte jedoch nicht sehr ernst. Er pflegt eine geflissentliche Abneigung gegenüber der Monarchie, ist sie doch der Grund für seine Zerrissenheit zwischen der Insel und Kontinentaleuropa und sieht sie am liebsten straucheln und in letzter Konsequenz fallen - Für ein besseres Morgen aller Bürger. Dennoch ist es weniger Altruismus, der ihn als Pamphletist und Aufwiegler für die graue, vergessene Masse eintreten lässt, als viel mehr Eigennützigkeit und dem Wunsch der Einflussnahme und eigener Machtbestrebungen. Dabei sich zu radikalisieren und mit der Erfahrung einer Verschwörung zum Sturz Napoleon I. auf seinem Kerbholz, würde sich Cédric nicht scheuen, das Blut Fremder als notwendiges Übel zur Erreichung einer neuen Ordnung zu vergießen. Selbstverständlich verschweigt er diesen Umstand hinter einer wohlerzogenen, äußerst kalkulierten und charismatischen Erscheinung, die nichts über die dunklen Gedanken preisgibt, mit denen er die Monarchie zu Fall bringen möchte.

Er ist derzeit in aller Munde, hat er doch als Held von Waterloo den Krieg gegen Napoleon Bonaparte gewonnen. Die Briten sind hellauf begeistert von dem charmanten, gut aussehenden und erst 25 Jahre jungen Charles Gray. Auf dem Höhepunkt seiner spektakulären Karriere diente er dem König zuletzt als Feldmarschall und wurde für seine Verdienste mit dem Titel 1st Duke of Wellington belohnt. Titel, Vermögen, Landbesitz - kein Wunder, dass sicher schon so manche junge Dame davon träumte seine Duchess zu werden und nun bitter enttäuscht sein wird, als bekannt wird, dass Gray seit neustem verheiratet ist. Irene Gray lautet der Name der (nicht ganz so) glücklichen Gemahlin. Charles muss nun also lernen sich in seine neue Rolle als Ehemann einzufinden und wendet sich beruflich der Politik zu. Zu dumm nur, dass er die Ablenkung und Versuchung in Form von Irenes rothaarigen Zofe immerzu vor der Nase hat.

Cornelius Paulet wurde als Nachzügler seiner Familie geboren. Er ist mittlerweile fast 17 Jahre alt und geht derzeit eigentlich noch als Schüler nach Eton leider ist der von dort derzeit suspendiert. Sein Herz verliert er an jede Dame, die er kennenlernt, alle zwei Wochen eine neue.

Bekannt ist er als der Duke of Roxburghe, aber viel mehr scheint man über ihn nicht zu wissen. Denn jedem, der er begegnet, bleibt nur der Eindruck, dass es sich um einen äußerst verschlossen, schweigsamen und doch zu oft sarkastischen, gar zynischen, Mann handelt, der kein großes Interesse an einem simplen Gespräch zu haben scheint. Seine ablehnende Art und Weise beschert ihm daher einen nicht allzu guten Ruf als Zeitgenosse, sein Titel und Reichtum allerdings Zugang zu vielen Veranstaltungen. Und auch wenn einige Frauen ihn als Heiratspotenzial ansehen mögen, so scheint er kein Interesse an dem anderen Geschlecht zu haben. Ein kühler, unzugänglicher Gentleman, der sich seiner Intelligenz und Wortgewandtheit nur allzu sehr bewusst ist und andere gern spüren lässt, wie sehr sie im Unrecht sind.

Es dauerte 53 Jahre, bis Ernest Mildmay Fane begriff, dass die aufreibendsten Schlachten in den eigenen Reihen gefochten werden. Seit jeher gelang ihm in der Politik beinah mühelos die Gratwanderung zwischen Pragmatismus und Schlagfertigkeit. Doch die Front im eigenen Hause lässt ihn zumeist mit Ratlosigkeit zurück - sowie dem immer stärker werdenden Wunsch nach Ruhe und Zeit für sich. Womöglich findet er diese auch früher als erhofft: Beweist sich doch ein jedes Familienmitglied als Sargnagel eines potentiell verfrühten Grabes: Eine hysterische Ehefrau sowie drei Kinder mit einer bemerkenswerten Tendenz zum Sittenverfall. Doch glücklicherweise weiß der Earl of Westmorland diesen widrigen Umständen nicht nur ergrauende Haare, sondern auch eine gehörige Portion Zynismus und trockenen Humors entgegenzusetzen. Und vielleicht sogar ein kleines bisschen väterliche Zuneigung.

Ezra Albert Rothersby ist mit seinen 23 Jahren zwar noch nicht sonderlich alt, aber hat schon einiges im Leben gesehen. Er war mehrere Jahre im Krieg und hat das letzte gute halbe Jahr in Frankreich verbracht. Dort ist er auch seinem besten Freund Gideon näher gekommen. Doch seit er im Januar 1816 wieder in Somerset ist, fühlt er sich fremd bei seiner Familie und erträgt sein altes Leben kaum noch - besonders nicht, wenn Gideon so weit weg ist.

Gabriel Octavius Fane genießt sein Leben mit vollen Zügen, denn er rechnet damit, dass dieses nicht mehr allzu lange dauern wird. Wer hätte denn gedacht, dass der kränkliche Junge überhaupt 26 Jahre alt werden kann? Doch das Asthma hat er mit Opium ganz gut im Griff — und das Opium hat ihn im Griff. Als Aristokrat wäre es vielleicht sinnvoll zu heiraten, aber stattdessen ist er lieber ungebunden und sorgt dafür, dass manche Männer öfter mit ihm als mit ihren Ehefrauen schlafen. Seine Familie sieht ihn am liebsten in Bath, um seiner Gesundheit Willen, doch der Taugenichts verbringt seine Zeit viel lieber im wesentlich spannenderen London — wenngleich er Familiendingen in Bath nicht immer entkommen kann.

George Alexander Crawford entstammt als Duke of Norfolk einer altehrwürdigen Adelsfamilie, die... nun ja, gewisse monetäre Engpässe überwinden musste - was ihm durch die Vermählung mit Faith Crawford auch geglückt ist. Auf den ersten Blick wirkt der Duke charmant und charismatisch. Sein Scharfsinn und Konversationstalent machen ihn zu einem gern gesehenen Gast auf Gesellschaften - da käme wohl kaum jemand auf die Idee, dass George stattdessen viel lieber in irgendeinem Pub seinem unstillbaren Durst nach Leben, Vergessen und Gedankenstille nachhängen würde. Das Glücksspiel lockt ihn, während das Glück ihn nicht selten narrt und ihn dadurch bereits um sein Vermögen brachte. Von vielen wird er beneidet, von manch einem verachtet, doch inbrünstig gehasst wird er vor allem von sich selbst.

Gideon FitzGilbert - der lang verschollene Sohn des Dukes of Northumberland. Nun ist er wieder reichlich verspätet aus dem Krieg zurückgekehrt, eine Kriegsgefangenschaft hat er hinter sich, munkelt man. Wer den 21-Jährigen von früher kennt, merkt, dass der Krieg seine Spuren an den früher gedankenlosen Jungen hinterlassen hat, jedoch steckt auch noch der mutige und gesellige Junge von damals in ihm. Gideon ist erst seit Januar 1816 wieder zurück in England und fühlt sich dort noch nicht wirklich angekommen, ein gar normales Leben fühlt sich nach den erlebten Ereignissen merkwürdig und fremd an. Dennoch findet er recht elegant zurück in das Leben, wenngleich ihn viele Dinge negativ überrascht haben, wie das plötzliche Dasein einer neuen Stiefmutter und eines Halbbruders.

Mit seinen 23 Jahren ist Hiram (Arsenius) Benwick eigentlich zu jung für eine Ehe und zu unglücklich für seine Stellung. Er hat vor vier Jahren seine Ehefrau Cara kennen gelernt und sie spontan und ohne die Erlaubnis seines Vaters geheiratet. Sein Vater hat wiederum spontan und ohne seine Erlaubnis ihm außer dem Titel des Earl of Southampton nichts hinterlassen. Enterbt wäre eine schönere Angelegenheit gewesen, denn der Mathematiker hat nur Schulden geerbt. Lange versteckten sich die jungen Benwicks in Oxford, doch sind nun zurück in London um sich eine neue Existenz aufzubauen, hoffentlich frei von Schulden und mit neuen Aussichten.

John Parlic ist wohl der unbegehrteste Junggeselle Englands. Die einen bezeichnen ihn als arroganten Snob, die anderen einfach nur als zynischen Menschenhasser, doch ist er keines von beidem. Seine Eltern sind beide schon in jungen Jahren verschieden und so ist er mit seiner Schwester Marianne der Letzte, der den Namen Parlic trägt. Mit seinen 30 Jahren wäre er dennoch im besten Alter eine Frau zu heiraten, doch er steht der Ehe sehr kritisch gegenüber und zweifelt gar an der Existenz der Liebe! Wenn da nicht Gwendolyn Loxley wäre, die ständig durch seine Gedanken wandert und ihn an seinen Grundsätzen zweifeln lässt.

Wenn es etwas gibt, das Jonathan Anthony Wentworth ganz besonders gern hat, dann ist das Vornehmheit. Edle Stoffe, erlauchte Gesellschaft, ein köstlicher Tropfen Wein - das kann den 35-Jährigen glücklicher machen, als jede Frau es je könnte. Deshalb hat er sich bisher auch geweigert, zu heiraten und genießt sein Junggesellendasein in vollen Zügen. Er mag es, begehrt zu werden, denn wenn er verheiratet ist... Nun, dannn ist es damit vorbei. Und es gibt eine Menge an Jonathan zu begehren. Er ist nicht nur Besitzer einer heißen Quelle und einiger Großgründe im Umland von Bath, mittlerweile ist er sogar ein Earl. Dennoch, so scheint es, als würde sein Herz unweigerlich beim Anblick von Miss Marianne Parlic höher schlagen. Deshalb hat er sie auch geehelicht. Endlich.

Joseph Richard Duncombe wird oft für älter gehalten, als er eigentlich ist, was an seiner ruhigen, ernsten Art liegt. Und auch der Tatsache, dass er gesellschaftlichen Ereignissen meistens aus dem Weg geht und seinem Zwillingsbruder da gerne den Vortritt lässt, der sehr viel unbedachter ist, als Joe selbst. Angetan hat es ihm Emma Reynolds, mit der er seit 9 Jahren eine innige Freundschaft und Liebe aufgebaut hat. Als seine Mutter vor einem Jahr starb, hat es den Zoologen mal wieder in die weite Welt hinaus getrieben, doch Emma versprach er, dass er die Sache zwischen ihnen offiziell machen möchte, wenn er wieder kommt. Worte, die ihm damals über die Lippen gekommen waren, als er emotional ziemlich aufgewühlt war. Nun ist er sich nicht sicher, was sein Vater von einem Mädchen aus der Upper Class hält, auch wenn er alt genug wäre, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Joe zögert dennoch.

Maurice Sherborne Butler gehört zu der Kinderschar des Duke of Leinster. Wenn auch aktuell mit gewissen Hürden ist er noch ein Schüler am Eton College und sieht einer Karriere möglicherweise im Militär entgegen. Dass seine eigenen Pläne vorsehen Geistlicher zu werden hat er seiner Familie noch nicht mitgeteilt. Diese sieht im Moment überhaupt ausgesprochen viel von ihm, da er nach einem Zwischenfall beim Eton Wall Game vorübergehend von dort suspendiert ist. Trotz Einwirkung von allen Seiten scheint er aber nicht geneigt, eine Erklärung oder auch nur Entschuldigung abzugeben.

Richard FitzGilbert ist 42 Jahre alt, trägt die Titel Duke of Northumberland, Marquess of Somerset, Baron Whitehall und lebt mit seiner Gattin Rosaline FitzGilbert in Bath. Sie sind erst seit kurzem verheiratet und mit jedem Tag findet er mehr Gefühle für seine Auserkorene, doch ist er sich nicht sicher, ob dies auf Gegenseitigkeit beruht. Seine beiden Töchter haben ihre neue Mutter gut akzeptiert, sein ältester Sohn jedoch gilt als verschollen und bereitet Richard viel Sorge. Dafür lenkt ihn der kleine Humphrey ab, das erste Kind, dass Rosaline ihm gebar.

Riordan Murphy Talbot hat schon immer großen Spaß daran gehabt, sich an Anderen zu messen. Am Anfang war es sein Bruder, Freunde, später sein Cousin James Westbrooke, welcher für ihn zu einem sehr engen Freund geworden ist. Allerdings ist Rio auch Schuld daran, dass der Andere nicht in Dublin die entsprechende Portion Manieren und 'erwachsen werden' abbekommen hat, weil er ihn auf feuchtfröhliche Ausflüge mitgenommen hat. Partys, Frauen, das Dubliner Nachtleben war nie sicher vor ihnen. Rio war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen und immer wenn irgendwas kaputt ging, war es höchstwahrscheinlich seine Schuld. Heute ist er vorsichtiger, geschickter, hat von diversen Lehrkörpern mehr Manieren und Anstand mit auf den Weg gegeben bekommen. Verliebt war er bisher nur ein Mal und das als Teenager. Da er sehr gesellig ist, Bälle und andere Veranstaltungen liebt, kennt er viele junge Frauen, aber eine zum Heiraten hat er bisher noch nicht gefunden. Jetzt muss er nach London, weil sein Onkel erkrankt ist und das lässt den Iren zwiespältig sein, weil er sich eigentlich ungern mit dem Tod auseinander setzt. Als Kind hat er einen Freund verloren, der beim Spielen im Eis eingebrochen war und das hat für schlaflose Nächte und Schuldgefühle gesorgt. Alles Dinge, die er normalerweise mit all seinen - manchmal nicht ganz durchdachten - Aktivitäten vertreibt.

Mit einem frischen Abschluss des Trinity College in Cambridge in der Tasche will Simon Grant Londons politische Bühne erobern. Zum Missfallen seines Vaters engagiert Simon sich bei den Whigs, gewillt sich einen Status und einen Ruf zu erarbeiten. Bereits jetzt verfolgen den Rothaarigen und seinen liberalen Freundeskreis Skandale und Tratsch, aber Simon träumt von größerem Ruhm. Seit seiner Schulzeit ernährt er sich vegetarisch und in seinem Stadthaus lebt eine Vielzahl von ihm liebevoll aufgepäppelter Tiere. Fuchs Nicodemus begleitet ihn sogar in die Londoner Salons und benimmt sich dort oftmals weniger wild als sein Herrchen. Häufig findet man Simon in Angelo’s Fechtschule in der 13 Bond Street, wo er ebenso viel Zeit verbringt wie mit Künstlern, Dichtern und Affären. Neuerdings zeigt er sich oft an der Seite von Sophia FitzClarence und man munkelt sogar über eine mögliche Verlobung. Ist am Ende alles was es braucht um Simon Grant zu zähmen eine resolute junge Dame oder spielt hier vielmehr die Aussicht auf einen eigenen Titel eine Rolle?

Theodore Basil Ramsden ist der Erbe des Baronet Ramsden of Byram, als drittes Kind des Ehepaares. Seine älteren Schwestern sind Zwillinge und durch den höheren Altersunterschied ist der Kontakt nicht so ausgeprägt. Außerdem besucht Teddy seit 4 Jahren das Eton College und ist dadurch eigentlich eher weniger daheim. Allerdings hat er es geschafft, mit seiner Gruppe an Freunden beim letzten Wall Game eine Schlägerei ausarten zu lassen, was zu einer Suspendierung über mehrere Monate für ihren Freundeskreis geführt hat. In dem keiner aber sagt, was wirklich passiert ist, sie halten loyal zueinander. Eine Laktoseintoleranz sowie Haselnussallergie hat der Ramsden schon von klein auf und damals hat er es auch schon gehasst, sich Vorschriften machen zu lassen. Seine rebellische Ader ist nach wie vor stark ausgeprägt, allerdings mittlerweile stärker mit seinem Verstand verknüpft. Meistens.

Mit 51 Jahren sollte ein Mann verheiratet und mit vielen Kindern gesegnet sein, sollte man zumindest meinen. General Thomas Garth betitelt sich jedoch bisher als Junggeselle. Das bedeutet jedoch nicht, dass er sich die lustvollen Vorteilen der Ehe entgehen lässt - im Gegenteil. Bereits zwei Kinder sind seinen Lenden entsprungen, jedoch nur von einem weiß er und dieses Kind trägt ausgerechnet seinen Namen. Das geheime Kind jedoch ist einer Affäre mit der damals noch jugendlichen "Princess Sophia entsprungen, welche von einer Reihe weiterer Gespielinnen ersetzt wurde. Der Earl of Coventry hat jedoch neben seinem Privatleben auch eine erfolgreiche Laufbahn beim Militär absolviert. Er ist Königlicher Stallmeister und dem Titel entsprechend gilt eine große Leidenschaft den Pferden. Stets ist er auf der Suche nach neuen Zuchttieren, um seinen Stall auszuzeichnen.

Victor Leopold Clifford Cavendish stammt aus einer der höchsten Adelsfamilien des Landes und ist mit seinen 27 Jahren tatsächlich auch schon weit herumgekommen. Er ist gerade aus dem Krieg in sein Heimatland zurückgekehrt - noch dazu mit einem frischen Adelstitel im Gepäck. Er wirkt oft arrogant und liebt den Wettbewerb – auch um Frauen, deren Herzen ihm schnell zufliegen. Doch lacht er ebenso gerne und liebt Feste und Bälle. Gerne neigt er allerdings auch zu leichten Wutausbrüchen und lässt sich nur ungern herumkommandieren. Ein wenig verwirrt ist er auch über seine Gefühle einem jungen Mann gegenüber – hält das aber für eine Art „Nachkriegsfolge“. Ein Grund mehr sich in das gesellschaftliche Leben mit seiner neu angetrauten Frau Arabella zu stürzen.

William Hamish ist durch und durch Schotte. Er stört sich nicht daran, dass frühere Ahnen dem englischen Königshaus die Treue geschworen haben. Er trägt Kilt, er redet munter über Mary Stuart und seine Verwandtschaft dazu, er hält mit seinem Gälisch nicht hinter dem Berg und ist solide stolz auf seine Herkunft. In jungen Jahren war er ein erfolgreicher Stratege zur See und hat es bis zum Admiral gebracht. Heute ist er im Ruhestand, pflegt eine Falknerei und züchtet Brieftauben. Das Alter bringt eine gewisse Sturheit mit sich, die nur von seinem Stolz und seine Eitelkeit überstrahlt wird. Aber wer Hamish kennt, erlebt ihn eher als schrulligen, alten, humorvollen Haudegen, der sich so leicht von nichts mehr aus der Bahn werfen lässt. Denkt er. Denn seine weitläufige Verwandtschaft zu Charles Gray, wird ihn bald unvorbereitet aus besagter Bahn werfen...

Upper Class
Aislinn entstammt einer hochrangigen Upper Class Familie, die sie jedoch früh durch einen Brand verlor. Seit dem Tod ihrer Familie vor sechs Jahren ist sie Mündel der Familie Butler und soll nun wohl sogar mit deren zweitältesten Sohn verlobt werden, wenn es nach der Familie geht. Sie ist nicht wirklich groß, doch von einer besonderen Anmut. Sie hat wohl nicht die weiblichen Rundungen wie viele ihrer Freundinnen. Schokoladenbraunes Haar umrahmt in Wellen ihr Gesicht, wenn sie es nicht bändigt. Ihre Lippen sind meist in zarten Tönen geschminkt und Aislinn legt Wert auf ihr Äußeres. Meist fallen ihre zierlichen Schultern und Hände auf, ebenso wie ihre Manieren und ihre Tugendhaftigkeit. Zudem kleidet sie sich sehr nach der aktuellen Mode Aislinn hat ein sonniges Gemüt, ist zuversichtlich, herzlich, charmant, sensibel, vertrauenserweckend und durchdacht. Man kann sie als Vorzeigetochter/-verlobte bezeichnen und die junge Frau zeigt ein großes soziales Engagement. Weiterhin ist sie jedoch fordernd, stur, hektisch, jugendlich wild. Sie kann schlecht lügen, hat eine Schwäche für Schmuck und Kleider, verschließt sich, wenn man sie verletzt und hat Schwierigkeiten mit Menschen, die sie nicht kennt, Kompromisse einzugehen.

Alicia ist die fünfte von sechs Schwestern im Bunde der Familie Reynolds. Allein diese Tatsache erklärt einige Charaktereigenheiten der jungen Dame: So musste sie von klein auf lernen, rücksichtsvoll und ruhig zu sein, bis sie mit ihren Bedürfnissen an die Reihe kam. Bis heute hat sich Alicia ihre Tugenden bewahrt und hat sich zu einer exzellenten Partie entwickelt für jeden Mann aus der gehobenen Gesellschaft. Die höfliche junge Dame mit dem strahlenden Lächeln, die gerne zeichnet und ebenso gerne sich auf Gesellschaften unterhält wird allerdings schon bald unter der Haube sein, hat doch der stattliche Corporal Noel Montague um die Hand des Fräuleins angehalten. Die Hochzeit lässt allerdings noch auf sich warten und man fragt sich bereits, was der Grund dafür sein könnte.

Cassandra ist die älteste Tochter der Reynolds Familie. Sie ist selbstbewusst, charakterstark und liebt es zu diskutieren. Sie schreibt Geschichten und versucht als Schriftstellerin zu arbeiten. Eine Ehe möchte sie nicht, denn sie würde sich von einem Mann darin zu beengt fühlen - ja wäre da nicht ein gewisser Mann in ihr Leben getreten. Heimlich besucht sie immer wieder Gesellschaften von mehr oder weniger mittellosen Künstlern, um sich mit ihnen auszutauschen.

Cecilia Reynolds ist die dritte Tochter der Upper-Class Familie aus Bath. Als eine von sechs Schwestern geht die 21-Jährige eher unter. Sie wird als unscheinbarer und schüchterner Charakter wahrgenommen, der nicht viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Cecilia ist dem auch ganz dankbar darum, denn sie interessiert sich nicht für Männer und empfindet es als anstrengend, im Mittelpunkt zu stehen. Cecilia hat ein sehr gütiges und hilfsbereites Herz, stets versucht sie, für alle anderen da zu sein. Talentiert ist sie in der Musik, das Geigenspiel und Gesang liegen ihr gut, auch ist sie der Malerei, der Botanik und dem Lesen von Büchern angetan. Cecilia ist eine Realistin, sie weiß, dass es für sie notwendig sein wird, zu heiraten, und doch ist sie hin und her gerissen, denn sie ist am weiblichen, und nicht am männlichen Geschlecht, interessiert.

Charlotte ist bereits 21 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Bath. Dort wuchs sie unbescholten auf, zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Bruder. Ihre Tante Mrs Young lud sie nach London, wo sie einem Sir Moore begegnete, ihrer ersten großen Liebe. Doch trotz gegenseitiger Zuneigung blieb der heiß ersehnte Antrag aus. Enttäuscht von dem männlichen Geschlecht hat Charlotte darum Abstand zur Ehe und Liebe genommen. Doch insgeheim hofft sie immer noch, dass sich ihr Schicksal fügt und ihr Geliebter sie doch noch ehelicht. Sie verbringt ihre Zeit oft im Stadthaus ihres Bruders.


Sowohl in der blühenden Metropole London als auch in Bath ist der Name Elaine Royce nicht unbekannt. Ihren zweiten Vornamen, Annis, kennen dabei allerdings die wenigsten. Normalerweise tritt die 31-jährige Erbin einfach als Miss Royce auf und ist dabei der Gesellschaft als elegante, aber kühle und alleinstehende Dame aus dem fernen New York in Erinnerung geblieben. Die ein oder andere böse Zunge erlaubt sich gewiss eine Frage nach ihrem Familienstand, doch die Zeit lehrte Elaine, geschickt zu kontern. Dass sich nun ausgerechnet ein alter Brieffreund in London aufhält und in ihr gänzlich unbekannte Emotionen hervorruft, weiß sie noch nicht einzuordnen. Während sie einen Großteil des Jahres über in ihrem Stadthaus in London residiert, verbringt sie die Sommermonate und auch einen Teil der Feste am Jahresende jedoch am liebsten auf dem Zweitsitz im Kurort Bath. Mit ihrem Vermögen geht ein gewisses Ansehen einher, sodass Elaine beste Kontakte innerhalb der Oberschicht und ebenso teils in die Aristokratie pflegt. Ihre Familie hat sich den Reichtum über viele Jahrzehnte erarbeitet - der Vater Jurist aus reichem Hause, die Mutter stammte aus einer Industriellenfamilie. Heute verwaltet die Amerikanerin ihr Vermögen äußerst wachsam selbst, genießt dabei allerdings auch ein ausschweifendes Luxusleben. Zu ihrem liebsten Zeitvertreib zählen das Lesen, die Archäologie und das Reiten; mit ihrer Stute Cecily ist sie bei passendem Wetter im Park oder im Gelände anzutreffen, gelegentlich auch als Zuschauerin bei Fuchsjagden.

Felicity Reynolds ist zwanzig Jahre alt und seit ihrer Geburt mit einem gelähmten rechten Arm konfrontiert, der sie in der Kindheit eingeschränkt hat und sie nun gesellschaftlich vor Herausforderungen stellt. Sie zeichnet sich durch glattes, rotbraunes Haar, braune Augen und durchschnittliche Größe und Statur aus. Felicity besitzt ein ruhiges Naturell mit großem Wissbegier und mit der richtigen Person an ihrer Seite auch Wagemut. Sehr schnell lässt sich von etwas begeistern und kommt dabei nach ihrer Mutter. Ihre Begeisterungsfähigkeit geht jedoch auch damit einher, dass sich Felicity was sie tut, mit Herzblut und Hingabe nachgeht. Chaos sucht man bei ihr vergebens. Zudem ist sie ein verlässlicher, beschützerischer, gerechter und weltoffener Mensch, der jedoch über Menschen außerhalb ihrer Familie auch schnelle Urteile fasst und nicht jeden Standpunkt nachvollziehen kann, inbesondere wenn es sich ihrer Logik entzieht. Die junge Frau kann furchtbar dickköpfig, nachtragend und unnachgiebig sein. Anders als Alicia, die ihr ihr Herz ausschüttet, frisst Felicity ihren Kummer in sich hinein. Ihre Rationalität macht es ihr nicht möglich, an so etwas wie Liebe zu glauben. Häufig findet man sie jedoch auch nachdenklich oder bei wichtigen Themen in temperamentvollen Diskussionen. Beim Leben unter sechs Schwestern braucht Felicity jedoch auch viel Zeit für sich, steht wenig für sich selbst ein und kann nur schwer Entscheidungen treffen.

Harriet Reynolds, geborene Thomas, hat sich in die Upper Class eingeheiratet und führt ein gesittetes Leben in ihrem Anwesen nahe Bath. Mit ihrem Mann Alfred, einem Astronom, hat sie sechs Töchter erfolgreich zu jungen Damen erzogen. Drei von ihnen sind bereits verheiratet oder versprochen. Die anderen müssen noch unter die Haube kommen. Harriets größte Angst ist es, dass ihre Kinder verarmen könnten, wenn der Vater eines Tages nicht mehr lebte. Harriet ist eine gesellige, aufgeweckte Frau, die einen Hang zu Dramatik hat. Sie ist sehr temperamentvoll und liebt es noch immer, zu musizieren und zu tanzen - beinahe so sehr wie ihre Töchter.

Eigentlich heißt Isaac Pemberton Judith Friedman, doch legte sie diesen Namen ab und die Herrenkleidung an, um sich ihren Wunsch Wissenschaftlerin zu werden verwirklichen zu können. Man kann sie wohl als ehestes der Archäologie oder den Altertumswissenschaften zu ordnen, was sie aber noch nie davon abgehalten hat Abenteurer zu sein. Die Amerikanerin kommt nun nach London um dort nicht nur Mitglied der Royal Society zu werden, sondern auch um ihre Brieffreundin Elaine wieder zu sehen, für welche sie längst Gefühle entwickelt hat.

Joan Barnes gehört dank ihrer Eltern der Upper Class an. Sie ist eine gut erzogene, junge Frau, die bereits 21 Jahre alt ist. Selbst sieht sie sich als alte Jungfer, da sie nach dem Tod ihres heimlichen Verlobten den Männern vorerst abgeschworen hat. Jeder, der um sie wirbt, wird höflich abgewiesen. Joan liebt es zu schreiben, auszureiten und anregende Gespräche über Philosophie und dergleichen zu führen. Intelligente Unterhaltungen oder Debatten sind der wortgewandten jungen Frau wesentlich lieber, als ein Tanz oder Kaffeekränzchen über Belangloses.

Josephine Tilney ist eine Geschäftsfrau und Landbesitzerin aus Cheshire. Die Einnahmen aus ihrer Pacht investiert sie in Immobilien, eine Seidenfabrik und Anteile an Kupferminen. 1815 ist sie mit ihrer Schwester zum ersten Mal nach London umgezogen. Allerdings nicht, um in ihrem Alter noch einen Mann zu finden (man erzählt sich sehr ausdauernd, Miss Tilney habe andere Vorlieben und würde nur selten dabei zurückgewiesen), sondern um auch in London in Immobilien zu investieren. Im spezifischen ist sie interessiert an den Gebieten in und um St. Giles, allerdings nicht um der armen Bevölkerung dort das Leben zu erleichtern.

Lucia ist die jüngste Tochter der Familie Curtis und seit ihre Schwester ruiniert wurde und von der Familie verstoßen, lastet auf ihr die Bürde die Familienehre wieder herzustellen. Sie brauchte einen guten Ehemann, reich, mit Ansehen und diesen fand man für sie in Edward Dimsdale. Doch ihr Herz schlägt eigentlich für jemand anderen. Für ihre beste Freundin aus Kindestagen, Cecile. Doch sie versucht ihre Gefühle zu verdrängen, den Liebesschwur in ihrem Herzen zu begraben. Leider hat sie noch immer keinen Nachkommen zur Welt gebracht. Der Arzt in London diagnostiziert eine depressive Verstimmung und rät zu einem Aufenthalt in ihrem Heimatsort Bath. Das Quellwasser, die Familie... all das würde sicher helfen. Lucia bangt es davor nach Hause zurück zukehren. Dort wo ihre Liebste vielleicht noch immer wohnt, vielleicht jedoch schon verheiratet. Und was wenn sie am Ende keine Kinder bekommen konnte, was wenn sie welche bekam?

Mary Randall mag man zuallererst als eines bezeichnen: Eigensinnig. Mary ist eine leidenschaftliche Seele, die sich ungerne etwas gefallen und einreden lässt. Auch, wenn sich die 21-Jährige bemüht, bei ihrem Bruder nicht in Ungnade zu fallen und ihm keine zu große Last zu sein, denn er war es, der sie aus einem unglücklichen und untätigen Elternhaus heraus holte und nach London brachte; so schafft sie es regelmäßig, immer wieder aus der Reihe zu tanzen. Ihre Vorliebe für schicke Soldaten mag dabei das geringere Übel sein, denn wenngleich ihr Bruder Ewan im Krieg fiel, hält sie die Blicke für die Männer in Uniform nicht zurück. Auch ihr Interesse für Politik mag dem einen oder anderen aufstoßen. Wie soll man da nur einen Mann für das Mädchen finden?

Penelope Brucklehurst - von allen aber nur Poppy genannt - sollte mit ihren 36 Jahren schon längst verheiratet sein, aber wie das Schicksal es so wollte, gab es nie das ausreichende Interesse eines Herrn. An ihrem Vermögen kann es nicht liegen, aber vielleicht schreckt viele Menschen ihre Art ab, denn sie plaudert umgemein gerne und auch sehr lange und verfügt über das ausgeprägte Talent, immer in unpassenden Situation aufzukreuzen und es durch ihre aufgeregte Art noch zu verschlimmern. Derzeit wohnt sie in Bath, bei ihrer Schwester und deren Familie (einschließlich der fünf Buben, die ausnahmsweise mehr Chaos stiften als Poppy selbst), da das Familienhaus veräußert wurde. Dabei hätte Poppy so gerne ihren eigenen Haushalt...

Victoria ist seit einem halben Jahr frisch mit Phineas Lambert verheiratet, doch erweist sich die Ehe nicht als liebesgesegnet. Die Situation zwischen Ehemann und Ehefrau ist sehr schwierig. Die junge Frau gehört der Upper Class an und wurde mit dem Sohn einer befreundeten Familie verheiratet, nachdem sie sich abweisend gegenüber allen Männern und Aufwartungen zeigte, da man ihr in der Jugend eine Hochzeit mit ihrer Jugendliebe untersagte. Eben jene Jugendliebe stellt aktuell ihr Leben auf den Kopf. Begegnet man Victoria Lambert so fallen zunächst die positiven Seiten auf: Sie ist herzlich, gut gelaunt, verträumt und hoffnungsvoll, pflichtbewusst, genügsam, hat eine Vorliebe für Mode und Schmuck, ist kreativ und musikalisch. Außerdem ist sie offen, höflich und zugewandt. Ihre Schatten hingegen sind, dass sie auf Fremde schnell kühl wirkt, dem Charme anderer verfällt, vorwurfsvoll ist, ihre eigenen Bedürfnisse nur schwer äußern kann, zu mitfühlend ist, sehr kritisch sein kann, klare Strukturen liebt, herrisch sein kann, schwer zu überzeugen ist (immerhin ist ihr Vater Mathematiker und ihr Bruder Astronom und Wissenschaftler). Insgesamt beugt sich zu sehr den gesellschaftlichen Anforderungen an sie. Langes, rotes Haar umrahmt in Wellen das blasse Gesicht mit auffälligen grünen Augen und Sommersprossen. Sie ist von durchschnittlicher Größe und normaler Statur besitzt sie doch weibliche Rundungen und ist stets modisch gekleidet.

Vor mehr als 32 Jahren erblickte Allen George Nutbrown als erstes Kind der Familie das Licht der Welt. Seine Eltern, George Joseph und Elizabeth Nutbrown, angesehen in der Bather Gesellschaft, erfreuten sich darüber sehr, stellte ein Sohn doch die Absicherung des Erbes dar - und dieses lässt sich sehen. Allens Großvater Joseph Nutbrown etablierte bereits in jungen Jahren eine Pferdezucht, die mittlerweile weit über Baths Grenzen hinaus bekannt ist. Edle, englische Vollblüter tummeln sich auf dem Gestüt, privat hat Allen bereits ebenfalls auf Bestandsicherung gesetzt. Vor einigen Jahren war er bereits verheiratet und auch das Vaterglück wäre ihm beinahe beschieden gewesen, wären seine Frau und seine Tochter nicht im Kindbett gestorben. Anschließend hatte Allen das Reisen für sich entdeckt; es war seine Art, mit dem Verlust fertig zu werden. Aus Amerika hatte er sein Mündel Aquinnah mitgebracht. So ganz passt die Squaw freilich nicht in die englische Gesellschaft, aber sie gibt ihr Bestes. Allen hat sein Glück privat mittlerweise wieder in Helena gefunden. Mit ihr hat er das Waisenmädchen Lilly adoptiert, ehe im April des Jahres 1815 die gemeinsame Tochter Joanna geboren wurde.

Anthony Walsingham hat mit 26 Jahren die Schattenseiten der Welt bereits in allzu vielen Facetten gesehen. Als Soldat war er von seinem Vater in den Krieg geschickt worden, damit aus ihm endlich ein Mann würde. Doch als Träumer zog er aus - und als Träumer kehrte er zurück, der trotz all des erlebten Grauens nicht verlernt hat, das Gute zu sehen - und darauf zu vertrauen. Er wird gern als naiv, beeinflussbar und vertrauensselig bezeichnet, doch dafür ist jenen, die ihm nahe stehen, ein loyaler, zuverlässiger und herzensguter Freund gewiss. Und wenn er ehrlich ist, dann hatte selbst dem Krieg etwas Gutes innegewohnt. Er konnte den Plänen seines Vaters entfliehen, in dessen beruflichen Fußstapfen zu treten und sich stattdessen ausmalen, wie es wäre, als Künstler in Paris die florierende Szene zu erleben. Zudem lernte er während seiner Einsätze an der Front einen jungen Mann kennen, der ihm sehr ans Herz gewachsen ist. Vielleicht sogar zu sehr...

Benedict hat mit seinen 24 Jahren schon viel erlebt. Mehr, als so manch anderer, der zehn Jahre älter ist. Benedict diente für die Krone im Krieg gegen Napoleon und kehrte nun im Frühjahr 1815 heldenhaft zurück. Seine Verletzung an seinem rechten Unterschenkel mag da eine schlimme Kriegsverletzung gewesen sein, mittlerweile heilt sie jedoch gut. Den Gehstock braucht er kaum mehr. Den Sommer verbrachte er seine Zeit bei seiner Familie in Bath, im Herbst wird er nun wieder nach London kehren. Der Krieg ist zwar für beendet erklärt worden, jedoch gibt es noch genügend zu tun - und Benedict sieht seinen Dienst für die Krone noch nicht als beendet an. Dass er keinen Gedanken an eine Ehe oder eine Frau verschwendet, erscheint hier offensichtlich. Nur manchmal kommen Dinge anders als geplant.

Mit einem charmanten und gewinnenden Lächeln weiß Edward Dimsdale von sich zu überzeugen. Er tritt selbstbewusst und entschieden auf, manchmal erscheint er etwas arrogant, ist jedoch ein sehr geselliger Mensch. Der mittlerweile 37-Jährige ist der Leiter des Dimsdale-Hotels in London, das einige Anerkennung erhält und einen sehr guten Ruf genießt. Sogar berühmte und bekannte Gäste wie Lord Byron sollen dort schon residiert haben. Edward hat dieses vor zwei Jahren von seinem verstorbenen Vater übernommen, es läuft ebenso erfolgreich, wie es schon zuvor der Fall gewesen war. Edward arbeitet sorgsam und verantwortungsbewusst, ist aber auch gleichzeitig ein Mann, der zu Hedonismus neigt. Er liebt das Leben, wie er auch die Freuden und die Genüsse des Lebens liebt. Seine Interessen sind vielseitig und mannigfaltig, recht wenig Interesse scheint er jedoch für seine Ehefrau Lucia zu haben, wobei er sich bemüht, dieses wenigstens nach außen hin anders erscheinen zu lassen. Die arrangierte Ehe der beiden besteht seit zwei Jahren und ist noch kinderlos, weswegen er sie nun auf Kur nach Bath geschickt hat, wo er nun auch ab und an residiert, um nach ihr zu sehen.


Mein Name lautet Henry Featherstone und ich zähle bereits 22 Jahre. Ich bin angehender Jurist und habe erst kürzlich eine Wohnung im geschäftigen London bezogen. Doch so viele Möglichkeiten die Stadt einem auch bietet, fühle ich mich auf dem Lande wesentlich wohler. Auch wenn meine Familie der Meinung ist, dass ich in der Stadt die Chance habe, die passende Frau für mich zu finden. Denn noch bin ich ledig .

Ira Finch war einst Earl von Westmeath, Ehemann und Vater einer Tochter, Faye. Glücksspiel, Pferderennen, Alkohol und ein ausschweifender Lebensstil ließen sein Vermögen dahin schmelzen. Übrig blieb nur das Schloss und ein Berg schulden. Auf der Flucht vor seinen Gläubigern und dem Gefängnis verschlug es Ira 1803 nach Amerika, wo er von vorne ein neues Leben aufzubauen begann. Wagemutig und voller Abenteuer bestritt er alleine sein Leben, während Frau und Tochter in Armut von Irland nach England zogen. Er selbst fand in Amerika in der Tochter eines wohlhabenden und einflussreichen Kaufmannes aus London eine neue Frau. Sie schenkte ihm bisher drei gesunde Kinder. Aus Amerika zurückgekehrt, bezog Ira mit der neuen Familie ein großes Anwesen in der Nähe von London und geht in der Stadt seinen Geschäften nach. Zielstrebig, nicht immer ganz legal und eiskalt arbeitet er an seinem Erfolg.

Während die meisten Menschen wohl in das nächtliche Firmament blicken, um romantischen Träumereien nachzuhängen, tut dies Jacob Oakley zumeist aus rein wissenschaftlichem Interesse heraus. Der Astronom ist ebenso ein Kopfmensch wie er ein tiefgründiger Gesprächspartner ist, der Dingen gerne auf den Grund geht. Wenn er sich in einer Gesellschaft wohlfühlt, zeigt sich auch einmal die humorvolle Seite des 28-Jährigen. Auch seine Schwester Victoria Lambert kennt ihn als ein sehr herzlicher, loyaler, aber auch sturer Mensch. Zumeist wirkt Jacob auf andere jedoch etwas arrogant und distanziert, weil er sich aus Angst vor Fehlern und einem gesellschaftlichen Fauxpas bewusst zurückhält. Neuerdings lässt die Tochter seines Mentors, Felicity Reynolds, sein Herz in etwa in dem Maße höher schlagen, wie dies bislang lediglich das nächtliche Firmament vermocht hatte.

Vor 26 Jahren erblickte Jeremy Windom Randall das Licht der Welt. Damals hatte er einen älteren Bruder, der das Erbe des Vaters antreten würde, wenn es an der Zeit wäre. Heute hat er diesen nicht mehr. Aber auch das Erbe hat er nicht angenommen, denn mit dem Tod Ewans und der anschließenden Trunksucht seines Vaters hat er sich mit diesem endgültig überworfen und ist nach London gezogen. Dort hat er sich einen Gewürzhandel aufgebaut. Und genießt seine Freiheit. In seiner Freizeit boxt und trinkt Jerry sehr gerne. Beides auch in Kombination mit Frauen möglich. Erst vor kurzem musste er dies allerdings reduzieren, da er seine beiden jüngeren Schwestern Mary und Iona zu sich holte, sie quasi aus der Hand des Vaters befreite. Er ist also weiterhin Junggeselle und hat nicht vor, dies zu ändern.

Thijs ist der älteste Sohn der Kaufmannsfamilie van der Veen, wenn auch bei drei älteren Schwestern bei Weitem nicht das älteste der Kinder. Nachdem seine Familie nach England umgezogen ist besucht er das Eton College und beschäftigt sich statt mit der Sehnsucht nach seiner alten Heimat inzwischen mehr damit alle Anforderungen zu erfüllen um später in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und die Geschäfte seiner Familie zu übernehmen.

Noel Andrew Montague ist 23 Jahre alt, stammt gebürtig aus Kelston und dient als Corporal in der Britischen Armee. Er ist ein herzensguter und schüchterner Mensch mit einem Sinn für Romantik. Derzeit hält er sich in London auf bei seiner Patentante Maria Fuller auf, um ihr an den Weihnachtstagen Gesellschaft zu leisten und zeitgleich seiner Verlobten zu entgehen, die er zwar sehr schätzt, doch sie nicht als Ehefrau haben möchte. Diese Verbindung kam nur auf ein Drängen seines eigenen Vaters zustande und Noel findet nicht den Mut sie wieder zu lösen, aus Angst ihn zu Enttäuschen und ihr Schmerz zuzufügen.

Phineas ist Richter in London und hat es mit seiner Karriere bereits weit gebracht. Er hat einen harschen Charakter, der weiß was er will und dabei keine Hindernisse kennt. Seit kurzem ist er mit Victoria Lambert verheiratet. Die Ehe ist nicht sonderlich glücklich und man wartet nur darauf, dass sich endliche eine Schwangerschaft einstellt. Dementsprechend kalt verfährt er auch mit ihr, denn er gibt Victoria die Schuld, dass noch kein Erbe auf dem Weg ist.

Ronald hatte das Glück, in eine wohlhabende Familie hineingeboren worden zu sein. Nach dem Tod seines Vaters hat er ein stattliches Vermögen geerbt, sodass er wohl niemals arbeiten müsste. Sein Astronomiestudium hat er trotzdem vor einigen Jahren abgeschlossen. Er lebte lange Zeit in London und genoss dort das gesellschaftliche und kulturelle Leben. Nun aber ist er dem Trubel überdrüssig geworden, weshalb er im Frühjahr 1816 nach Bath gezogen ist. Aufgrund seiner fülligeren Statur und seines oftmals exaltierten Auftretens, fällt er in der Gesellschaft immer wieder auf. Er versucht eine Fassade aufrecht zu halten, um sich selbst zu schützen, doch diese bröckelt gelegentlich und lässt die negativen Gefühle obsiegen.

Der Exzentriker, der Universumsflüsterer, der Doktor - Terrance arbeitet trotz abgeschlossenem Studium der Humanmedizin als Archäologe, auch wenn er selbst am wenigsten zu wissen scheint, was es ist, das er sucht. Er ist der festen Überzeugung, dass das Universum stets die Dinge so lenkt, dass er am Ende dort ist und das tut, wo er sein und was er tun soll. Dafür besitzt er mittlerweile eine ganze Reihe ganz ausgezeichnetem Krempel, den er in seinem eigenen Laden zum Bestaunen (und wer mag, Verkaufen) anbietet und manches mal wandert das ein oder andere auch in den Besitz des British Museum über. Zumeist macht er sich dabei auch keine Gedanken um den Preis, denn er selbst musste sich dank seiner Familie nie Gedanken um die nötigen finanziellen Ressourcen machen.

Schwindsucht, Herzneurose oder einfach ein unbestimmtes Schwächegefühl? Da kann Thomas Dimsdale, seines Zeichens Arzt, meist auch nicht wirklich weiterhelfen. Dass er Medizin studiert hat, war ausschließlich der Wunsch seines Vaters und vermutlich wäre er in jedem anderen Beruf besser aufgehoben gewesen. Doch nachdem seine Brüder bereits Erbe und Pfarrer geworden sind, ist es nur logisch gewesen, dass er den Mediziner in der Familie mimt. Dabei erträgt Thomas den Anblick von Blut und schwärenden Wunden kaum, ohne, dass ihm selbst dabei übel wird oder er in Ohnmacht fällt. Doch zumindest eines kann Thomas sehr gut: Zuhören. Für die Leidensgeschichten seiner Patienten hat er stets viel Zeit, Geduld und Verständnis und - im Falle von ein paar neuen, pikanten Gerüchten - auch eine gesunde Portion Neugierde übrig. Manchem Tratsch schenkt Thomas auch mehr Glauben, als er wohl sollte (manche sind aber auch wirklich überzeugend!). Außerdem zögert er natürlich nicht, das gewonnene Wissen weiterzutragen, was ihm bereits den Ruf einer Tratschtante eingebracht hat.

Wesley Arthur Cunningham ist heute 48 Jahre alt, und erfolgreicher Komponist. Durch einen Brand hat er mit 15 Jahren seine Eltern, sowie seine jüngere Schwester verloren. Narben an seinen Armen erinnern ihn immer noch an sein Versagen, als er niemanden hatte retten können. Seit dem trägt er nur langärmelige Oberteile und lässt wenige Menschen an sich ran und noch weniger Leute wissen von den Verbrennungen. Der Anblick seiner sterbenden Schwester hat ihn lange in seinen Träumen verfolgt. Lediglich seine Ehefrau und später während der Affäre mit Ruth Sawyer hat er zwei Frauen gefunden, bei denen er problemlos und traumlos schlafen konnte. Insgesamt hat er 6 Kinder gezeugt, weiß allerdings nur von 5, denn die hat er mit seiner Frau zusammen. Louisa Sawyer ist Ruth und seine Tochter, er hat sie nie zu Gesicht bekommen. Wesley weiß gar nichts von ihrer Existenz, weil Ruth damals, als sie schwanger wurde, die Affäre beendet hatte. Wesley ist ein ruhiger, bodenständiger, harmonieliebender Mann, der Streitereien aus dem Weg geht und als Ruth ihm damals gesagt hatte, dass sie ihn nicht mehr sehen wolle, hatte er sich einfach gefügt. Generell ist es auch seine Frau, welche in der Ehe das Sagen hat und er fügt sich meistens.

William Barnes gehört der Upper Class an und kann sich über seinen bisherigen Lebensweg nicht beschweren. Der 27-jährige besticht mit seinem wachen Geist und einem entwaffnenden Lächeln. Als Politiker und Anhänger der Whig-Partei ist er in Bath und London vertreten. Er diskutiert gerne und liebt intelligente Gespräche. Er gilt als humorvoll, charmant und sorgt für das ein oder andere Missgeschick. Mit ihm wird es gewiss nicht langweilig.

Middle Class
Allison ist eines von sechs Kindern des Anwaltes Philip Doyle und seine einzige Tochter. Für ihn ist sie immer die "kleine" Prinzessin geblieben, die er nach aller Kunst verwöhnt (hat). Zu Kopf ist ihr das zum Glück nie gestiegen. Es hat aus ihr viel mehr eine starke, unabhängige Persönlichkeit geformt, die sich stets gegen ihre 5 Brüder durchzusetzen versteht und auch ihre Interessen verfolgen kann. Gerne würde sie aus ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung, Kleider entwerfen und nähen, einen Beruf machen. Doch die zu Geld gekommene Middle Class Familie Doyle, würde sie sehr gerne mit einer guten Partie verheiratet sehen, damit die einzige Tochter gesellschaftlich aufsteigen kann. Sie selbst hat ihren eigenen Kopf und sich vor rund drei Monaten bereits unsterblich verliebt... und nicht unbedingt in die sogenannte "gute" Partie.

The Rising Sun ist ein Pub am Londoner Hafen, der sich unter den anderen Kneipen fraglos einreiht und doch ein Zuhause für ein paar Seefahrer und Hafenarbeiter zu sein scheint. Die Bardame Blanche ist unter jenen Seeleuten kein unbeschriebenes Blatt, man kennt die offene, herzliche und temperamentvolle Frau dort durchaus gut und das nicht zuletzt, weil sie mit ihrer dunkleren Hautfarbe auffällt. Blanche stammt gebürtig aus London, ihr Vater stammt gebürtig jedoch aus Mauritis, sie kommt aus einer Seefahrerfamilie, ihr Vater und ihre Brüder sind oft auf dem Meer, sie jedoch heiratete einen Pubbesitzer, ihrem Mann Simeon gehört die Rising Sun. Dass ihre Ehe kinderlos ist, ist eine Last für Blanche, hätte sie sich doch zu gerne eigene Kinder gewünscht. Ihre Ehe ist keineswegs von Liebe geprägt; sie ist homosexuell und Hals über Kopf in Dawn verliebt, eine Freundin, die sie von den geheimen Treffen der Frauenrechtlerinnen kennt. Jedoch scheint diese noch mit sich zu ringen, während Blanche schon längst für sich akzeptiert hat, was sie ist.

CW: regretting motherhood

Dawn Powell, geborene Betts, stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hätte sich in jungen Jahren nicht vorstellen können, ihren Geburtsort Whitechapel je zu verlassen. Mittlerweile ist die 28-jährige Frau verheiratet und Mutter einer Tochter. Zusammen mit ihrem Ehemann Arthur arbeitet sie in seinem Hutgeschäft, das in den letzten Jahren gute Einkünfte erzielt hat. Dawn hat den Hauptteil der Arbeit übernommen - ihre gefertigten Hüte sind besonders beliebt bei jenen, die sie sich auch leisten können. Man könnte meinen, dass Dawn nun den Höhepunkt jeden Glückes erreicht hat, doch dem ist nicht so. Ihren Mann liebt sie nicht, ihre Tochter schon, doch oft genug wünscht sich Dawn, nie Mutter geworden zu sein. Sie sehnt sich nach mehr, trotz der Tatsache, dass sie schon weit weniger im Leben hatte. Oftmals fühlt sie sich nur als Beiwerk ihres Mannes, der ihr das auch nicht selten vermittelt. Seit einem Jahr trifft sich Dawn mit Frauen, die ähnlich fühlen und denken wie sie. Dort hat sie auch Blanche getroffen, eine Frau, die Dawns Herz in Aufruhr bringt.

Diane Musgrove ist die Jüngste von sechs Kindern und hat somit alle Vorzüge eines Nesthäkchens abbekommen. Aufgewachsen in der gehobenen Mittelschicht hat sich bei ihr schnell ein Talent für die Musik bemerkbar gemacht. Die verträumte junge Frau hofft mit ihrem Klavierspiel eines Tages einen Mann von sich überzeugen zu können, wobei ihre offene Art sicher auch hilfreich ist. Im Moment hat man die 18-Jährige aber noch nicht einmal in die Gesellschaft eingeführt.

Die älteste Tochter der Familie Betts ist Lehrerin aus Überzeugung. Die Möglichkeit eine Schule zu besuchen hat einen Einschnitt in ihrem Leben bedeutet und in ihrem Unterricht im Armenhaus gibt sie diese Erfahrung gerne an die Kinder weiter. Im Februar 1816 findet sie allerdings eine neue Anstellung als Gouvernante für den Sohn von James Westbrooke.

Fanny war früher Tänzerin in einem von Londons Pleasure Gardens. Inzwischen ist sie zweifache Mutter und hat in die Familie Sawyer eingeheiratet. Alle Geheimnisse der Familie kennt sie zwar nicht, versorgt ihren Ehemann aber stets mit gutem Rat. Auch wenn sie ihn manchmal nicht zu erreichen scheint.

Frances Elizabeth Sawyer ist 23 Jahre jung und mit ihrem Leben nicht ganz so zufrieden. Während der Abwesenheit ihrer Brüder vor über 10 Jahren hat sie tatkräftig im Familienunternehmen ausgeholfen, nur um bei deren Rückkehr erneut in die Reserve verwiesen zu werden. Das nagt bis heute am empfindlichen Stolz der temperamentvollen Sawyer. Sie ist mit einem Mann verlobt, den sie nicht kennt und von dem sie nicht erwartet, dass er ihr ein erfülltes Eheleben beschert. Doch welche Optionen hat sie?

Louisa ist das jüngste Kind der Sawyer-Familie. Doch weiß sie nicht, dass sie nicht denselben Vater wie die anderen hat. Seit sie klein ist, hilft sie im Gemischtwarenladen ihrer Familie aus. Selbst nun, da sie am Theater arbeitet, bleibt sie ihrer Familie treu und unterstützt diese in ihren Schmuggelgeschäften. Sie träumt davon, eine angesehene Schauspielerin zu werden. Die junge Frau ist herzlich, familienbezogen, loyal, aufmerksam, stets gut gelaunt, kreativ, kann gut schauspielern und arbeitet hart, doch gibt es auch Schattenseiten. Louisa braucht viel Bestätigung, hängt ihr Herz schnell an andere, ist nicht die moralischste Person, häufig unruhig, scheut keine Streitereien, ist unnachgiebig in ihrem Standpunkt und zu kontaktfreudig.

Phoebe füllt mittlerweile 24 Jahre. Aus Schottland hat es sie vor vielen Jahren zum Erlernen des Hebammenberufes nach London gebracht und mit Leidenschaft geht sie ihrem Beruf nach, sodass sie auch keine Zeit hat, einen Ehemann zu finden. Mit dem kürzlichen Tod ihrer Eltern wird jedoch ihr gesamtes Leben in Frage gestellt. Doch ihre Gottesfürchtigkeit hat sie jedoch keineswegs verloren. Phoebe hat eine realistische Weltsicht, ist geduldig, bescheiden und sparsam. Bei jeder Patientin zeigt sie höchste Einfühlsamkeit und Passion, doch vergisst die junge Frau sich in der Aufopferung für andere selbst und verliert auch schnell anderes Wichtiges aus dem Blick. Wenn sie an die Grenzen der Belastbarkeit stößt, übergeht sie diese Warnung ihres Körpers oft und möchte es nicht wahrhaben, etwas nicht zu schaffen. Sie ist sehr angepasst, sodass man sie für ihr Betragen wohl niemals tadeln würde. Doch tief in ihrem Inneren ist sie sehr verletzlich und ängstlich. So strukturiert die junge Frau im Umgang mit ihren Patienten ist, desto chaotischer ist sie in anderen Lebensbereichen. Zu Menschen außerhalb des Arbeitskontextes ist sie distanziert und hat kaum Vertraute und Bekannte.

Allzu gerne wird Ruth Sawyer mit einem Sommergewitter verglichen: Einerseits weiß sie mit einem durchaus beeindruckendem Schimpfwörterrepertoire zu wettern, andererseits vermag ihr Unmut kurz und heftig über einem hereinzubrechen, wenn dieser erst einmal geweckt ist. Alles, was die 56-jährige Mutter der Sawyers tut, ist von einer gewissen Inbrunst und zuweilen auch von Kalkül, insbesondere sobald es um Geschäftliches geht. Obschon die meisten Ruth als starke Frau kennen, die für ihre Familie einsteht und kämpft, würde kaum jemand jene resolute Geschäftsfrau in ihr vermuten, die den Gemischtwarenhandel selbst dann fortführte, als ihr Ehemann verstorben und ihre Söhne in den Krieg gezogen waren. Ihre Kinder kennen sie als liebende, aber auch dominante Mutter, die (häufig ungefragt) nur das Beste für ihre beiden Töchter und drei Söhne möchte. Ruths verletzliche Seite mit all ihren Facetten lernte jedoch nur ein einziger Mann kennen.

Verity ist von einem neugierigem Mädchen, welches nie still sein konnte, zu einer lebhaften, bereits zwanzigjährigen Dame der oberen Middle Class herangewachsen, die sich nicht scheut, auszusprechen, was ihr Herz ihr vorgibt. Oftmals begibt sie sich somit in Situationen, in welche sie sich missbilligende Blicke einfängt. Ihre direkte Art wird nicht von allen willkommen geheißen. Nach einer Dummheit, die sie vor zwei Jahren begannen hat, ist sie anderen, vor allem Männern misstrauischer und aufmerksamer gegenüber geworden. Sie hat einiges von ihrer Naivität verloren und sieht nicht in jedem nur das Gute. Dennoch hat sie ein einnehmendes Wesen und findet auf Gesellschaften immer Gesprächspartner. Sie liebt es zu tanzen, zu zeichnen und genießt die kulturellen Vorzüge, die Bath zu bieten hat. Sie fühlt sich auch in ruhigen Momenten äußerst wohl, vergräbt sich in Büchern oder begibt sich auf die Suche nach Pflanzen, um ihr Herbarium zu erweitern. Das Klavierspiel überlässt sie anderen, singt jedoch ständig, egal, wo sie ist. Sie hat sich fest vorgenommen, nicht zu heiraten.

Eigentlich als Paolo Gesù Angelo geboren hat sich der Tenor mittlerweile längst als Annibale Angelo einen Namen an der Londoner Oper gemacht. Als er vor einem Jahr nach England kam, konnte er bereits auf eine langjährige Ausbildung aus dem Herkunftsort seiner Familie, Mailand zurückblicken. Lele, wie er von seinen Freunden genannt wird, ist mit seinen 24 Jahren gerade dabei eine steile Karriere hinzulegen, vielleicht auch beflügelt durch einige Affären.

Anthony Sawyer ist der jüngste und kleinste der drei Sawyer Brüder und offiziell und ganz legal Mitteilhaber des Gemischtwarenladens und Buchhalter dort. Er ist 28 Jahre alt und hat eine zwei Jahre alte Tochter namens Dana, sowie eine Frau, Harmony, die er nur aufgrund der Schwangerschaft geheiratet hat. Seine beiden jüngeren Schwestern machen ihm gerne das Leben schwer, wobei er seinen ganzen Familienmitgliedern sehr treu und loyal zur Seite steht. Nichts geht über sie, selbst durch die Hölle würde er für sie alle gehen. Abgesehen von seiner Frau Harmony vielleicht, die mag er nicht ganz so. Dafür ist er eher der ruhigere, ernste Typ, geht Gewalt aus dem Weg, wenn er kann und lacht wenig. Seine Geschwister schaffen es dennoch hin und wieder mal, ihn aus der Reserve zu locken. Fremde Menschen anlügen ist kein Problem, aber je mehr er jemanden zu schätzen lernt, desto schwerer fällt es ihm, diese Person an zu lügen. Seine Geschwister und seine Mutter kann er zum Beispiel gar nicht anlügen, ohne, dass sie es merken. Er schaut dann immer gen Boden und druckst herum.

Wynn ist eigentlich in Liverpool geboren und hat bereits als Kind den Weg in eine Straßenbande gefunden. Über viele Wege fand er nach London, wo er sich offiziell als Händler etabliert hat. Doch insgeheim kann er die Finger nicht von den kriminellen Machenschaften lassen. Sein Netzwerk ist sehr groß und er weiß über alle Geschehnisse der Stadt Bescheid.

Dominic hasst Spinnen. Schon immer, die Abneigung teilt er mit seiner Schwester und als vor 6 Jahren eine Vogelspinne aus einem der Kartons der exotischen Waren für den familiären Delikatessenladen geklettert kam, hat er sie mit einem Messer aufgespießt und sich dabei selbst verletzt. Die Narbe, die knapp über der rechten Augenbraue anfängt, unter dem Auge weiter verläuft und unter dem Wagenknochen endet. Sein Glück, dass er nicht erblindete, wie sein Bruder unter anderen Umständen. Am auffälligsten ist da die kahle Stelle an der Augenbraue, wo seit dem nichts mehr nachwächst. Aber eitel ist der Roseworth diesbezüglich nicht. Er will lieber seinem großen Bruder Valentine nacheifern, welcher immer ein großes Vorbild für ihn gewesen war und mit dem er zusammen, als gleichberechtigte Partner, den Delikatessenladen der Familie leiten möchte. Aber Dominic befindet sich noch in der Ausbildung und manchmal ist er zu ungestüm und ungeduldig, weswegen sein Bruder ihn in die Schranken weißt. Sie streiten ziemlich oft, allerdings vertragen sie sich auch genauso schnell wieder. Nicht zuletzt auch, weil Myrtle, ihre Schwester, zwischen ihnen schlichtet.

Emmett Price entstammt der Middle Class und ist sechsundzwanzig Jahre alt. Er ist nicht nur ein begabter Pianist und Komponist, sondern auch ein erfolgreicher Kaufmann. Obwohl er seine Leidenschaft für die Musik auslebt, kann er damit nicht genug verdienen, um davon zu leben. Als Kaufmann verdient er zwar genug Geld, jedoch neigt er dazu, es oft in Glücksspiele zu investieren, was zu einer Sucht geführt hat. Sein Traum wäre es einen Gönner zu finden, der ihn finanziert. In Emmetts Leben gibt es auch eine besondere Frau namens Miss Brown. Sie ist seine Muse und hat ihn inspiriert, einige seiner besten Musikstücke zu komponieren. Obwohl sie heimlich verlobt sind, können sie sich im Moment eine Hochzeit nicht leisten, und es ist ungewiss, ob ihre Familie ihre Beziehung akzeptieren würde.

Felton Sawyer kennt man im Stadtteil Poplar in London wohl am besten. Dort lebt er in einem großzügigen Stadthaus, gemeinsam mit seiner Mutter, den Brüdern und Schwestern und deren Familien. Direkt am Hafen neben dem Wohnhaus gelegen ist der Gemischtwarenhandel der Familie Sawyer, deren Oberhaupt Felton ist. In jenen Laden laufen nicht immer ganz legale, sondern auch Schmuggelgeschäfte ab, was jedoch ein gut verschwiegenes Geheimnis ist. Mit seinen beiden jüngeren Brüdern setzt sich Felton für die ärmere Bevölkerung der Umgebung ein, hilft aus und spricht auch bei Höhergestellten vor. Von der oberen Schicht hält er nicht viel und lässt dies auch immer wieder heraushängen. Als ehemaliger Soldat hat der 36-Jährige immer wieder Probleme, um das Erlebte zu verarbeiten, weswegen ihn man auch zeitweise in Opiumhöhlen antrifft. Eine Frau hat er nie genommen, böse Zungen munkeln, dass er sich gar nicht für das weibliche Geschlecht interessiert.

Henry Musgrove ist ein engagierter Politiker der Whig-Partei, er kämpft leidenschaftlich für seine Ideale und für mehr Gleichberechtigung. Seit Kurzem ist er im Bather Stadtrat anzutreffen. Er setzt sich vehement für die niedrigeren Schichten ein, die es oft nicht allzu einfach und keine Stimme für sich selbst haben. Mit seinen dreißig Jahren mag man vermuten, er habe sich schon eine Ehefrau gesucht, aber mitnichten. Sein Herz gehört einer jungen Frau, jedoch ist er sich noch nicht einmal bewusst. Henry ist ein geselliger und eloquenter Mensch, er kann aber auch schnell hitzköpfig werden, Konflikte scheut er nicht, eher begibt er sich absichtlich in jene. Das hat ihn schon in die eine oder andere unangenehme Situation gebracht, aber er ist auch ein geschickter Redner und kann sich gut wieder herausreden.

Joshua Sawyer wurde als zweites Kind geboren. Er arbeitet als Mitbesitzer im Gemischtwarenhandel der Familie. Nachdem er in seiner Jugend häusliche Gewalt miterlebt hat, war er als junger Mann im Krieg und wird von all diesen Erlebnissen noch heute gequält. Er ist seit 1809 eigentlich glücklich mit Fanny verheiratet, sie haben zwei Kinder gemeinsam.

Nicholas ist mit seinen 39 Jahren noch immer Junggeselle und damit auch überaus glücklich. Als Schriftsteller, wie er findet, verdient er sowieso zu wenig, um eine Familie zu ernähren und mit seinen wechselhaften Launen kann er sich manchmal selbst nicht ausstehen. Wer sollte ihn da um alles in der Welt seiner selbst wegen lieben? Auch wenn er gelegentlich als freier Journalist für ein paar Tageszeitungen arbeitet, reicht der Verdienst nur für ein kleines Etagenzimmer bei einer alten Witwe. Der äußerst chaotische, verschrobene Junggeselle neigt zu einer liebenswürdigen Schüchternheit, die er unter seinen Kollegen mit überraschender Leichtigkeit ablegen kann. So lange er sich über Autoren, Bücher, Gedichte, Kunst und Philosophen unterhalten kann, bewegt er sich auf vertrautem Boden und kommt aus sich heraus. Gelegentlich leidet er unter starker Melancholie, wenn er sich zu sehr unter Druck setzt. Er versucht seit 10 Jahren an sein Erstlingswerk anzuknöpfen - ein Reisebericht, den er als Abenteuerroman verfasste. Doch wirklich große Werke sind ihm seitdem nicht mehr gelungen. Zwei Gedichtbände und Fortsetzungsgeschichten in Tagesblättern kann er verbuchen, aber das reicht ihm nicht. Er möchte etwas großes schreiben, das eine Werk, das ihn unsterblich machen würde...

Der 36-Jährige Owen Pearce hat sich seinen Traum von der Freiheit erfüllt: Er ist Kapitän eines Handelsschiffes und kommt als solcher viel in der Welt herum. Er würde nicht so weit gehen, zu behaupten, dass sein Leben leicht ist - aber angenehm ist es auf alle Fälle. Denn er ist ein Idealist, hat nicht vor, sich in der Gesellschaft anzupassen und sich deren Regeln aufdiktieren zu lassen. Er ist ein großzügiger Mann, der roher Gewalt nicht viel abgewinnen kann und sich lieber schönen Frauen und dem Alkohol hingibt. Hin und wieder singt er seiner Geliebten, Freiheit, auch ein Ständchen, doch denkt er dabei auch an eine andere, Miss Randall, die es geschafft hat, ihm den Kopf zu verdrehen.

Mit seinen 34 Jahren immer noch unverheiratet zu sein, so hatten sich seine Tante und sein Onkel seine Zukunft nicht vorgestellt. Eigentlich war auch jeder davon ausgegangen, dass Peregrine Händler werden würde, wie sein Vater, aber als dieser verstarb, war Peregrine gerade Mal 16 Jahre alt und er konnte seine kleine Schwester Lavinia nicht alleine lassen. Stattdessen ist er durch einen ehemaligen LiebhaberThieftaker geworden und was die Liebe angeht, stellt sich das alles als sehr viel schwieriger dar, als Peregrine das in der Öffentlichkeit zugibt. Er ist bisexuell, hat gerade eine Verlobung platzen lassen und möchte auch weiterhin noch Stammkunde im Cupids bei Angelica bleiben, die Dame hat es ihm sehr angetan. Eigentlich ist Peregrine ein sehr höfflicher, netter, junger Mann, beobachtet gerne und urteilt nicht vorschnell, lässt jedem das seine und auch bei seinen Aufträgen entscheidet er oft nach seinen moralischen Gefühlen.

Mit seinen 31 Jahren hat der Künstler bereits einiges erlebt. Er hat mit ansehen müssen wie die Liebe seines Lebens im Krieg in Spanien ums Leben kam und seitdem er traumatisierten von alle dem zurück nach London gekommen ist, findet er kaum noch Aufträge und leidet an Hunger genauso wie an seinem Verlust. Um seine Familie um Hilfe zu bitten ist er viel zu stolz — und dann ist da auch noch seine Verlobte, die schon lang genug darauf wartet, dass er sie endlich heiratet. Doch Richard Gaywood kann sich dies weder leisten, noch empfindet er für sie mehr als Zuneigung.

Vincent Timothy Harding ist mittlerweile 35 Jahre alt und ist Vater einer zehnjährigen Tochter, seine Ehefrau ist bei der Geburt dieser verstorben, sodass er verwitwet ist. Er arbeitet als Schauspieler und das mittlerweile am Theatre Royal, London. Doch ist er erst seit kurzer Zeit in London, zuvor war er in Edinburgh, doch nachdem sein langer Lebensgefährte bei einem Brand im Theater ums Leben kam brauchte er eine Veränderung. In London hofft er mit seiner Schwester Phoebe wieder ein gutes Verhältnis aufzubauen, da sie sich jahrelang nicht gesehen haben.

Als Kastrat ist Zefiro auf den Opernbühnen so etwas wie ein Superstar seiner Zeit. Oder war das zumindest, denn die Kastratenstimmen geraten mehr und mehr aus der Mode und Zefiro mit ihnen. Ausgebildet in Neapel ist er bereits in vielen Teilen Europas aufgetreten und singt die Sopranstimme in männlichen und weiblichen Rollen. Aktuell hat er in London eine feste Anstellung an der Oper und tritt auch am Theater und bei gesellschaftlichen Anlässen auf. In Salons und bei Abendessen wird er gerne als exzentrischer Gast geladen, auch wenn seine ganz persönlichen Inszenierungen mehr und mehr deutlich machen, dass er eigentlich keine feste Rolle in der Gesellschaft hat und die Zukunft einem Kastratensänger nicht mehr offen steht.

Working Class
Angelica wurde als Mann geboren, doch fühlt sich größtenteils als Frau - an manchen Tagen zwar auch als Mann, aber sie möchte dennoch gern Angelica genannt werden. Mittlerweile ist sie 24 Jahre alt und schon seit ca. 10 Jahren als Hure tätig, obwohl sie davon wiederum die meiste Zeit in einem Bordell verbracht hat. Mittlerweile ist sie zudem aber hauptsächlich als Buchhalter im Club von James Brook tätig, wo sie aber auch als Gesellschafterin oder Hure einspringt. Sie wagt sich derzeit mit dem ersten Versuch eine Beziehung zu führen, es sind zarte Anfänge, aber sie liebt Peregrine wirklich – und er sie. Wenn da nicht eine gewisse Unsicherheit bleiben würde.

Athenais wurde vor 25 Jahren in London in ärmliche Verhältnisse geboren. Ihr getaufter Name lautet Eliza White und nach der Heirat ihres Mannes Rupert, nahm sie dessen Name Gordon an. Er behandelte sie nicht sonderlich gut, obwohl er ein Mann Gottes war. Nach einigen Jahren beschloss Eliza diesem Leben ein Ende zu setzen und ihren Mann zu verlassen. Anfangs versuchte sie als Wäscherin zu überleben, als sie jedoch auf der Straße landete und von der Hand in den Mund lebte, fand sie Anschluss in dem Freundenhaus Lewd. Dort änderte sie ihren Namen in Athenais Villiers und begann den Spie?umzudrehen und sich die Männer untertan zu machen. Als das Lewd aufgel?t wurde, fand sie im Cupids ein neues Zuhause.

Aveline Musgrove ist gebürtige Französin und überzeugte Katholikin - und allein damit wohl ein wandelnder Frevel im London dieser Tage. Tage, die mit abfälligen Blicken einhergehen und Aveline spüren lassen, wie unerwünscht sie in diesem eigensinnigen, verregneten Land ist. Was nicht zuletzt auch an ihrer Hautfarbe liegen mag. Doch die Tochter eines Arztes weiß mit schwierigen Situationen umzugehen und ist zudem ohnehin zu eigensinnig und temperamentvoll, als dass sie je klein beigeben würde. Insbesondere aus der leidenschaftlichen Liebe zu ihrem Ehemann John Musgrove schöpft sie Kraft, wenngleich sich auch diese zunehmend als zehrende Kraftprobe herausstellt. So wirkt ihr Gatte neuerdings gereizt, geradezu abweisend und sagt dem Alkohol in ungewohnt rauen Mengen zu. Um den daraus entstehenden monetären Engpässen beizukommen, singt Aveline in Pubs sowie ab und an in Adelskreisen - und träumt dabei von Einklang, Freiheit und ihrer Heimat, die all dies barg.

Bernice Sawyer kennt man auch außerhalb von St. Giles, London, wo sie wohnt. Natürlich nicht im besten Sinn. Wie denn auch? Inhaberinnen von Bordellen sind eben nicht unbedingt beliebt in der taghellen Gesellschaft. Nachts jedoch sieht das anders aus. Über fehlende Kundschaft kann sich Bernice nicht beklagen. Die Geschäfte laufen gut und die Chance zum Optimieren nimmt sie durchaus auch wahr. So versteckt sie in ihrem Keller Schmuggelware der Clurana-Leana, gegen Aufpreis selbstverständlich. Völlig kostenlos hingegen stellt sie den Frauenrechtlerinnen einen Raum für ihre geheimen Treffen zur Verfügung. Dahingehend ist Bernice solidarisch veranlagt, denn sie pflegt einen gewissen Männerhass. Das Übel mit dem Penis nimmt die 54-Jährige aber in Kauf, denn ihr Traum ist es, mit ihrem Etablissement ganz nach oben zu kommen.

Cressida ist ein Hausmädchen im Dimsdale-Hotel in London. In der unauffälligen Uniform und mit der geringen Körpergröße fällt die Fünfundzwanzigjährige kaum auf, wenn sie emsig ihre Arbeit verrichtet. Sie hält den Blick nach unten gerichtet, genau aus dem Grund, um nicht aufzufallen, nicht entdeckt zu werden, aus der Sorge heraus geboren, dass sie jemand aus ihrem alten Leben erkennen würde. Dieses sah ganz anders aus als ihr derzeitiges. Ursprünglich stammt sie aus Bath und ist Tochter einer Kaufmannsfamilie der Upper Class, das weiß jedoch niemand; ebenso wenig, dass sie von ihrer Familie verstoßen wurde. Die ehemalige Prostituierte hat viel durchgemacht in ihrem Leben, so recht abgestumpft ist sie jedoch noch nicht, mit einem Lächeln lässt sie sich auch durch kleine Dinge noch vom Leben begeistern.

Emmeline West ist ein eher unauffälliges Hausmädchen im Dienste der Familie Eversly. Sie residiert hauptsächlich in Bath, kann aber auch einmal in London angetroffen werden, wenn sie ihre Arbeitgeber dorthin begleitet. Sie verrichtet still und zuverlässig ihre Arbeit und tritt ungerne in den Mittelpunkt. Das naive Mädchen trägt eine gute Seele in der Brust, das anderen ungerne schadet. Wenngleich sie ein paar Freunde hat, so weiß niemand, dass nicht dem männlichen Geschlecht zugeneigt ist und sich Hals über Kopf in die Schwester von Adam Eversly verliebt hat.

Erin O'Leary, eine in England geborene katholische Irin, ist mittlerweile 23 Jahre alt. In ihrem Leben hat sie schon alles gesehen. Von ganz unten arbeitete sie sich nach ganz oben und war Zofe einer Duchess. Das muss man sich mal vorstellen! Aller Widrigkeiten zum Trotz - man denke nur an den Bastard des Dienstherrn, der wenige Stunden nach seiner Geburt in einem Waisenhaus untergebracht worden war, an die anschließende Kündigung durch den selben Herrn, an das Glück, das darauf folgte, als Erin zum ersten Mal die Arbeiten einer Zofe ausführen durfte und schlussendlich an die Duchess of Devonshire. Welch hoch dotierte Arbeit war das gewesen! Fast hätte Erin vergessen, dass sie nur eine von vielen Ameisen in einem geschäftigen Bau war. Und als erneut ein Dienstherr auf sie aufmerksam wurde, entschloss sie sich, zu gehen. Ohne Zeugnis landete die Rothaarige nun wieder ganz unten und kann glücklich sein, dass sie aufgrund des gutmütigen Herzens von Mr Johnston eine Stelle als Hausmädchen erhalten hat. Auch wenn dies weder ihren Fertigkeiten, noch ihrer Neigung entspricht. Und weil es so schön dazu passt: Unglücklich, um nicht zu sagen "hoffnungslos", verliebt ist Erin auch noch. In keinen geringeren als Henry Musgrove.

Wer hätte vor mittlerweile 24 Jahren als Eugenia Nutbrown das Licht der Welt erblickte ahnen können, dass dieser lockenköpfige Engel es so faustdick hinter den Ohren haben würde? Genie, wie sie seit ihrer Hochzeit von Jedermann genannt wird, trägt mittlerweile den Nachnamen Hawkins. Und das, wo sie doch eigentlich dazu bestimmt war einmal die Frau des angesehenen Jonathan Wentworth, mittlerweile Earl of Huntingdon zu werden. Doch seien wir einmal ehrlich, in dieser Ehe wäre keiner von Beiden glücklich geworden. Zumal es ihr noch nie gut zu Gesicht stand anderen nach dem Mund zu reden. Wie hätte sie ihren zukünftigen Mann da im ausreichenden Maße huldigen können? Obwohl Genie mit ihrem unvergleichlichen Dickschädel einem jeden Nutbrown zur Ehre gereicht, sorgte ihre Entscheidung, vor dem Altar zu fliehen um statt dessen die Frau eines bettelarmen Tagelöhners zu werden dafür, dass man sie aus der Familie verstieß. In Kreisen der guten Gesellschaft gilt sie als gefallen und geächtet. Doch auch ihr über Alles geliebter Mann hat es nicht leicht mit seiner Frau. Zwar kümmert sie sich nebst ihrer Arbeit in einer Wäscherei liebevoll um den gemeinsamen Sohn. Doch zieht es Genie nebst ihrem Familienleben auch immer wieder in die Gesellschaft dieser Theaterleute wo sie immer wieder Nebenrollen annimmt, um geistig und kulturell nicht gänzlich zu verarmen. Und als wäre dies nicht bereits schlimm genug, engagiert sich Genie seit Neuestem auch noch bei diesen Frauenrechtlerinnen. Frauen welche dem Manne gleichgestellt, ihm sogar überlegen sind. Hat man sowas schon mal gehört? Aber ganz genau so ist sie eben, die Gute. Herzlich und aufopferungsvoll bis aufs letzte Hemd und doch kämpferisch. Gezähmt und gezogen mögen andere sein. Auch wenn Genie mittlerweile eingestehen muss, dass Armut nichts romantisches hat. Ein Käfig bleibt ein Käfig, ob nun aus Gold geschlagen oder aus Holz gezimmert. Manch Einer mag sie für dumm halten, mit ihren Ambitionen, hätte sie doch mit Geld in der Hinterhand viel mehr erreichen können. Genie sieht sich jedoch immer noch als ihres eigenes Glückes Schmid. Das Einzige was sie bereut ist der Umstand, dass sie ihrer Mutter keine Stütze mehr sein kann und von ihrer Familie getrennt leben muss. Denn selbst wenn der Reichtum und das Ansehen ihr Nichts bedeutet, die Menschen die sie liebt, sind immer noch Alles für sie. Noch hat sie also nicht aufgegeben, eine Welt zu schaffen, in der ihre zukünftigen Nichten und Töchter ihr Leben selbst bestimmen können.

Mit ihren 14 Jahren hat Hannah bereits viel Leid gesehen und erleben müssen. Aufgewachsen in den Armenviertel hat sie nur durch ihren eisernen Willen überlebt. An ihrer Seite ist nur noch ihr jüngerer Bruder Lucas, für den sie mehr eine Mutter als eine große Schwester ist. Gemeinsam sind sie seit einem Jahr Mitglied der Bande Fingers Off.

Viele Vermutungen sowie Klatsch und Tratsch ranken sich um die junge Frau, welche irgendwann scheinbar aus dem Nichts am Rande der londoner Gesellschaft auftauchte. Doch vor allem die weiblichen Mitglieder dieser wagen sehr zu bezweifeln, dass dieses schwer zu greifende Weibsbild tatsächlich aus einer Adelsfamilie stammen mag. Was mitunter daran zu liegen scheint, dass man sie doch recht selten zu Gesicht bekommt. Viel häufiger ist Helen, wie sie sich nennt hingegen in der Gesellschaft gut betuchter Herren wieder zu finden. Selbige sollen laut Hörensagen auch in ihrem Salon allabendlich ein- und ausgehen, wie es ihnen beliebt. Was ist es nur, was diese Frau gerade für die Londoner Männerwelt so begehrlich zu machen scheint? Ihr Aussehen allein kann es ja wohl kaum sein.

Pamela Slade wurde vor 13 Jahren in eine arme Unterschichtfamilie geboren. Viele Familienmitglieder starben in dieser Zeit an Hunger und Krankheit, geblieben sind ihr jedoch noch zwei Brüder, Robin und Patrick, mit denen sie gemeinsam in einer Kinderbande ums Überleben kämpft. Für bessere Chancen hat sich Pamela in Hugo verwandelt und ist nicht 13, sondern erst 10 Jahre alt. Obwohl ihr Leben alles Andere als leicht ist, ist Pam froh, es geschenkt bekommen zu haben. Vor allem wegen ihrer Brüder, die sie über alle Maßen vergöttert.

Die 20-jährige Minka Philpot ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat eine sichere Stelle als House Maid beim Duke of Wellington, dementsprechend auch einen warmen Platz zum Schlafen und eine sinnstiftende Aufgabe, die sich zwar täglich wiederholt, allerdings trotzdem niemals eintönig wird. Sie ist ledig und der Gedanke, dass sich das irgendwann ändern könnte, liegt ihr fern.

Die 27-Jährige Niamh O'Donoghue war einmal ganz oben gewesen. In einem angesehen Ensemble hatte sie ganz England durchreist und dabei stets in der Hauptrolle als Sopranistin geglänzt. Ihr Leben war erfüllt gewesen von Glanz und Gloria. Der Fall kam, als ihre uneheliche Schwangerschaft ersichtlich wurde. Ungebremst fiel Niamh aber noch tiefer. Ihre Schwester ließ bei einem Feuer ihr Leben, Glück in London an der Seite eines Mannes war ihr nicht beschieden und zuletzt verstarb ihre Tochter Liadan. Mittlerweile wurschtelt sich die gebürtige Irin durch zweitklassige Auftritte und einige gammlige Bettlaken, um wenigstens irgendetwas zu tun.

Irgendwo mitten in London existiert Willow und erzählt Menschen etwas von Bäumen. Man begegnet dem quirligen Mädchen meist zusammen mit ihrer älteren Schwester auf dem Markt, wo sie Holzprodukte aus der Werkstatt ihres Vaters verkaufen. Will träumt von der Welt außerhalb von London, kennt sich aber kaum abseits der Straßen aus die sie täglich benutzt. Die Schule hat sie nur sehr kurz und widerwillig von innen gesehen, aber sie lernt begeistert das Handwerk ihres Vaters und außerdem von allen, denen sie täglich begegnet. Denn Will ist alles, nur nicht misstrauisch.

Das Leben hatte bisher wenig für Alexander zu bieten gehabt. Es war immer ein Kampf ums Überleben gewesen, obwohl ihm durch die Hufschmiede seines Vaters eine gewisse Sicherheit geboten worden war. Seinem Umgang mit Tieren, vor allem mit Pferden, verdankt er die frühe Schulung im Handwerk seines Vaters. Doch wirklich glücklich hatte ihn diese Ausbildung nie gemacht. Trotzdem stand immer fest, er würde die Schmiede übernehmen. Aber Traum zerplatzte, Schulden fraß die Familie auf, die Blakes verloren alles und Alexander blieb nur eine keine Anstellung als Stallbursche im Dimsdale Hotel. Auch hier fand er lange nicht das Glück, das er so sehr sucht, bis eine junge Dame im Hotel zu arbeiten anfing, die ganz schnell sein Herz eroberte, doch auch sie wirkt für ihn so unnahbar, wie das Glück...

Cillian Brennan wurde vor 29 Jahren in Irland als Bastard einer Köchin geboren. Seinen wahren Vater hat er nie kennengelernt, doch weiß er, dass es wohl Jemand aus einer höheren Schicht gewesen sein muss. Er wohnt in London über einer kleinen Wohnung eines Pubs in welchem er auch arbeitet. Er war lange Jahre im Krieg und hört dank einer Kriegsverletzung auf dem einen Ohr nicht mehr. Wenngleich er ein guter Kerl ist, so ist er doch zerfressen von Missgunst besonders dem Adel gegenüber.

Seit einigen Monaten steht Daniel Keats als Hausdiener in den Diensten des Duke of Wellington. Durch seine freundliche, diskrete und gesellige Art wird er geschätzt. Seine Ziele im Leben sind nicht unerreichbar, zu exzessiven Taten oder auch Charakterzügen neigt er trotz einer rebellischen Ader und einem etwas frechen Mundwerk schon lange nicht mehr und hat ein fröhliches Naturell. Seine Geheimnisse, kleine Gesten der Emanzipation und die verlorene Liebe (zu einem Mann) gehören wenn es nach Daniel geht der Vergangenheit an. Mit 25 Jahren möchte er neu beginnen und glaubt, dass der Ortswechsel ihm das ermöglichen wird. An seiner mangelnden Zuneigung zu heiratswiligen Frauen hat das allerdings nichts geändert. Die verspürt er eher für den Kammerdiener des Dukes.

Edmund Johnston ist am 12.02.1752 in London als erstes Kind des Johnston Ehepaares geboren wurden, nach ihm folgten drei Mädchen, mit denen er bis heute noch in Briefkontakt steht und einen Bruder, der aber leider kein Jahr alt wurde. Seit Jahrzehnten ist Edmund im Eversly- Haushalt tätig, fing damals als Hallboy an und hat sich zum Butler gemausert. Seit 16 Jahren hat er die Stelle des obersten Butlers inne und steigt gerne heimlich der Köchin des Hauses nach, Deane Abbott, die hat es ihm schon seit Ewigkeiten angetan, aber dummerweise hatte er sie damals durch einen dummen Zwischenfall mit einer anderen Frau vergrault. Hoffentlich etwas, dass bis heute in Vergessenheit geraten ist.... immerhin ist dies auch schon Ewigkeiten her, da war er noch Hallboy gewesen. Mittlerweile ist er 64 Jahre alt und merkt das Alter hin und wieder schon in seinen Knochen, Wehwehchen verschwinden auch nicht mehr so schnell, alltägliche Handlungen werden anstrengender, sein Gedächtnis arbeitet allerdings noch ziemlich gut.

Der 34 jährige war über zehn Jahre lang Soldat und arbeitet seit einigen Jahren als Nachtwächter in London. Seine herausragendste Eigenschaft ist vermutlich die, keine besonders herausragenden Eigenschaften zu haben, er bleibt Leuten selten in Erinnerung. Francis ist der Sohn eines Schmieds, stammt aus einfachen Verhältnissen und hat so gut wie keine Ambitionen im Leben. Regelmäßige Kritik daran üben seine Geschwister und seine Frau Elaine, die sich allesamt wünschen er würde zumindest ab und an seine Prinzipien über Board werfen um mehr Geld nach Hause zu bringen. Dort sind immerhin auch zwei kleine Kinder und seine junge Nichte zu versorgen. Wirklich aus dem Trott bringen lässt Francis sich allenfalls von den örtlichen Schmugglern - das allerdings weniger wegen deren illegalen Aktivitäten. Oder zumindest nicht den offensichtlichen.

Eigentlich wird Gustav von allen nur Gus genannt. Er ist noch 16 Jahre alt, auch wenn er nicht so genau weiß, wann er wirklich Geburtstag hat. Er ist so etwas wie ein Anführer einer Bande von Straßenkindern, aber arbeitet Gelegenheitsjobs. Er übernimmt viel Verantwortung für die Jungs - zu seinem Leidwesen ist auch ein Mädchen dabei - aber kann auch sehr schnell sehr ungemütlich werden. Aber eigentlich ist er ein lieber Kerl, der nicht recht über den Tod seines Bruders hinweg gekommen ist.

Der Junge, der auf den Straßen Bo gerufen wird, ist gerade einmal 14 Jahre alt, sollte aber nicht unterschätzt werden. Geboren wurde er im schäbigsten Viertel von London als zweiter Sohn einer Prostituierten, die bereits verschieden ist. Seinen älteren Halbbruder versucht er zu finden, seitdem die beiden durch Heim und Arbeitshaus voneinander getrennt wurden. Allen voran hat er eine Anstellung bei einer gewissen Madame Moreau gefunden und spielt ihr das Helferlein hinter den Kulissen.

Jeff, ursprünglich Jeffrey Clarke, war in London einst als das Phantom bekannt. Geboren wurde er in eine bürgerliche Familie, doch geriet diese nach dem Tod des Vaters in Armut. So kam es, dass er aufgrund falscher Freundschaften, zu Stehlen begann. Trotz Schneiderausbildung hörte er damit nicht auf und fand Gefallen daran. Dank einer irrsinnigen Idee, gab er sich als Gentleman aus, um an die Juwelen vermögender Herrschaften zu kommen. Mit seinem Charme gelang ihm das mit Leichtigkeit. Erst als er die Sängerin Niamh kennenlernt und sich in sie verliebt, lässt er seine "Geschäfte" ein wenig schleifen. Ihre Beziehung wird durch Höhen und Tiefen bestimmt, Niamhs Tochter Liadan macht sein Leben noch wertvoller. Dennoch folgt nach einigen Ereignissen eine Trennung, die Jeff in die Ferne zieht. Für einige Jahre verdingt Jeff sein Geld auf der Cluaran Leana, wo er als Schatzmeister und Fälscher fungiert, bis zum Tage als er auf seine ehemalige Geliebte trifft und ihn seine Reise nach Bath führt, wo er nun bei einer aristokratischen Familie als niederer Hausdiener arbeitet.

Man kennt John Musgrove nicht unbedingt als hilfsbereiten Nachbarn. Vormals Soldat, arbeitet er nun mit einer leichten Gehbehinderung in einer Fabrik - und das deprimiert einen 27 Jahre jungen Mann mitunter sehr. Zur Aufheiterung hat er geheiratet, allerdings eine Französin, was schonmal für Naserümpfen sorgt.

Mit seinen 39 Jahren hat Kendrick Honeycutt schon unglaublich viel erlebt, allerdings ist er es auch noch nicht satt. Er sehnt sich nach Abenteuern, nach Aktion, nach 'unterwegs sein' . Still an einem Ort bleiben liegt ihm einfach nicht, das macht ihn unruhig. Probiert hat der Pirat das bereits, mit einer Gaststätte, aber als die Dame, mit der er eben diese Selbstständigkeit ausleben wollte, ihn verließ, ging auch die Gaststätte den Bach runter und die Weiten des Meeres lockten ihn wieder an. Mittlerweile ist Kendrick Koch auf der Cluaran-Leana, die Kombüse ist sein Reich und wenn sich irgendwer verletzt, kümmert er sich auch liebevoll um die Wunden der anderen als stellvertretender Schiffsarzt. Seine großen Pranken können wirklich sehr sanft und geschickt hantieren, immerhin ist der Mann 2 Meter groß und das schreckt den ein oder anderen auch mal ab. Allerdings hat Kendrick auch stets den Schelm im Blick, er kann selten ernst bleiben und macht sich gerne über fast alles lustig.

Laurence Floyd wurde in Blackpool geboren und stammt aus armem Hause. Er begann bereits in jungen Jahren zu arbeiten und bekam dank seines Onkels mit 13 Jahren seine erste Anstellung in einem Herrschaftshaus. Nun ist er seit beinahe 14 Jahren im Dienst des Duke of Wellington und inzwischen zum Hausdiener aufgestiegen. Er ist noch immer ledig und möchte es bestenfalls auch bleiben. Eine große Familie hat er bereits in Blackpool, denn seine vielen Geschwister und seine Mutter sind auf seine Hilfe angewiesen, da der Vater bereits vor vielen Jahren an seiner Krankheit verschied.

Als William Sullivan 6 Jahre alt war, wurde seine Mutter ermordet. Dass sein Vater noch lebt und er ihm schon diverse Male begegnet ist, ahnt Liam nicht. Denn dieser ist niemand geringeres als Silas Drake, der Türsteher im Cupids, welcher nicht selten dafür sorgt, dass Liam und die anderen Straßenkids auch bei den besonders kalten Nächten und Tagen im Cupids Unterschlupf finden dürfen. Liam gehört seit fast genau der gleichen Zeit, als er seine Mutter verloren hat, einer organisierten Bande von Straßenkindern an, den 'Fingers Off', seine Haupttätigkeiten hier sind betteln, Leute ablenken, wenn andere ihnen die Wertsachen weg nehmen und seine eignen Diebstahlskills werden auch von Mal zu Mal besser.

Nathan Flanagan ist ein Hitzkopf, der mit viel Leidenschaft Dinge anpackt, die ihn interessieren. Leider verliert er auch genauso schnell wieder das Interesse an einer Sache und lässt sich gerne wie ein Blatt im Wind treiben. Der 49-jährige bestieg fluchtartig mit 16 Jahren ein Schiff, diente als Matrose und bereiste die Neue Welt. Er kämpfte später als Soldat bei der Navy, heuerte danach als Schmuggler an und lernte sich eine Zeit lang als Trickbetrüger durchzuschlagen. An allen Orten dieser Welt, die er in seinen jungen Jahren bereiste, stieß er immer wieder auf das ungerechte System, das ihn schon in seiner Heimat so sehr in Rage versetzte, so dass er England hatte verlassen müssen. Jahre später versuchte Nate in London Fuß zu fassen und stieß sich auch hier an dem verkrusteten Klassensystem. Felsenfest davon überzeugt, dass man etwas dagegen tun müsste, fasste er einen Plan - er würde das System stürzen! Er brauchte nur die richtige Arbeit um ein Auge auf alles zu haben, das ihm einmal bei seiner Revolution hilfreich sein könnte. So fand er den Weg zu den Bow Street Runners und fasste einen neuen Plan - das Doppelspiel: Niemand würde jemals vermuten, dass ein Mann, der gegen Kriminalität in London kämpft, in Wahrheit nur Informationen sammelt, um die Reichen zu erpressen oder einen Fuß in ihre Tür zu bekommen. Nebenbei nimmt er auch kleinere Aufträge an, wenn sie lukrativ erscheinen und sich durch seine Anstellung gut verschleiern lassen. Damit lässt sich gut Leben und nebenbei kann er den oberen Klassen wirklich Schaden zufügen. Im Augenblick arbeitet er an den ersten kleineren Schritten seiner großangelegten Revolution - Verbündete finden, die bereit sind gegen die "Shootingstars" Londons - die Wellingtons - zu zuschlagen.

Philipp Morley mag bereits einiges in seinem Leben erlebt haben. Als Sohn eines Brauers wuchs er in Southampton auf, von wo er geradezu floh, um ein Seemann zu werden. Keine andere Berufung schien dem jungen Mann passender, bewies er sich doch als taugliches Crewmitglied. Seine Lebenswindungen führten ihn über Piraterie, Schmuggel, Weltenreisen und zur großen Liebe, die nie erwidert wurde. Kein Wunder, dass er diese Frau nie wieder sehen will, liebte sie doch stets seinen ehemaligen Captain. Heute kennt man den 30 Jahre alten Morley als Bierbrauer am Hafen Londons, nicht auszudenkend, dass er irgendwann einmal doch in der Berufung seines Vaters landen würde. Einen Nebenverdienst bekommt er als Türsteher im Cupid's, wo er schon einige Freier wieder vor die Tür gesetzt hat. Das Leben hat es nicht immer gut genug mit ihm gemeint - aber Philipp ist gewieft und weiß doch, wie er den einen oder anderen Nachteil, in eine vorteilige Entwicklung für sich verwandeln kann. Mit ihm es zu verscherzen, sollte man jedenfalls nicht.

Robin stammt aus einfachen Verhältnissen und lebt seit einigen Jahren als Vollwaise auf Londons Straßen. Auch als seine Eltern noch lebten hat er bereits oft die Verantwortung für seine Geschwister übernommen und würde sich niemals von diesen trennen lassen. Von den zahlreichen Slade Kindern sind bis auf Robin noch die jüngeren Zwillinge übrig geblieben mit denen gemeinsam Robin zu der Kinderbade Fingers Off gehört. Robin gilt unter den Kindern als ehrlich, fair und hilfsbereit und stellt das Wohl anderer scheinbar bedingungslos über sein eigenes. Als einer der älteren in der Gruppe nimmt er jede Arbeit an, die er bekommen kann, egal ob als Botenjunge oder Rattenfänger. Sein Plan Geld zu sparen schlägt allerdings wiederholt fehl und so ist ungewiss, was die Zukunft für ihn bereit hält.

Silas ist schottischer Abstammung und stolz darauf. Obwohl er in Amerika geboren wurde, fühlt er sich als ganze Schotte. Über viele Umwege kam Silas vor 12 Jahren nach Großbritannien und arbeitet nun schon seit 5 Jahren für Bernice Sawyer im Cupid's als Aufpasser. Er selbst würde sich als schweigsamer, mürrischer Mensch bezeichnen, der alleine durchs Zuhören in Erfahrung bringt, mit wem er es zu tun hat.

Der über Umwege nach England gekommene Koreaner, arbeitet als Leibwächter für die bezaubernde Summer Liu und gehört somit der Arbeiterklasse an. Das er eigentlich adliges Blut inne hat, weiß hier niemand außer ihm selbst, da er sein altes Leben komplett hinter sich ließ. Er ist geübt mit Klinge und Verstand und fällt den wenigsten Leuten im ersten Moment auf, trotz seiner ungewöhnlichen Erscheinung. Die englische Sprache fällt ihm noch schwer und auch generell scheint er weniger gesprächig und übt sich in kluger Zurückhaltung. Auch ein ehrliches Lächeln sucht man bei ihm wohl vergebens, außer er ist mit seiner Herrin allein.

Das war lesenswert...
Doch sobald jemand ernsthaft krank war, war der Arzt niemand, den man aufsuchen sollte – beiden Parteien zuliebe.
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